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Mehr Missbrauchsbetroffene im Freiburger Erzbistum als bisher bekannt - Alt-Bischof Zollitsch schwer belastet

Der Bericht über sexuellen Missbrauch im Erzbistum Freiburg belastet den früheren Erzbischof Zollitsch.

    Freiburg: Eine Marienfigur steht vor dem Freiburger Münster.
    Im Erzbistum Freiburg wurden mehr sexuelle Übergriffe vertuscht als bisher angenommen. (picture alliance / dpa / Patrick Seeger)
    Die Autoren des Berichts, die Juristen Endress und Villwock, warfen ihm Versagen vor. Das sei bis hin zum bewussten Verschleiern und Vertuschen gegangen, sagten sie in Freiburg. Zollitsch habe während seiner Amtszeit das Kirchenrecht komplett ignoriert. Ähnlich schweres Versagen legen sie auch dessen Vorgänger Oskar Saier zu Last.
    Zollitsch, der frühere Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, hat bereits schwerwiegende Fehler und persönliche Schuld eingeräumt. Nach Angaben eines Sprechers will er sich zum Abschlussbericht nicht äußern. Der Freiburger Erzbischof Burger zeigte sich erschüttert. Das Versagen seiner Vorgänger mache ihn fassungslos.
    Nach Angaben des Vorsitzenden der Aufarbeitungskommission, Striet, wird im Missbrauchsbericht nun von über 540 Betroffenen ausgegangen. Es gebe zudem mehr als 250 beschuldigte Kleriker.
    Diese Nachricht wurde am 18.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.