"Wir sind darauf spezialisiert, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen zu vermitteln. Wir suchen Menschen, die offen sind für andere Kulturen, gut Englisch sprechen und für zwei Jahre in Großbritannien arbeiten wollen. Im Prinzip haben sie dann sehr gute Jobchancen bei uns. Auch wenn die Arbeitgeber meistens Arbeitserfahrungen voraussetzen, vermitteln wir auch viele frische Absolventen. Wir treten auch gern mit Leuten in Kontakt, die noch studieren, so dass sie sich besser darauf vorbereiten können eventuell in Großbritannien zu arbeiten."
Der Messestand von Abby Ladbrooke ist umringt von Leuten. Sie ist Personalvermittlerin der Firma Jacaranda Recruitment aus London. Sie wirbt hier auf der EURECA 2006, der europäischen Jobmesse, für freie Stellen auf dem britischen Arbeitsmarkt und sucht dafür deutsche Arbeitnehmer die für eine Weile im Ausland arbeiten möchten.
"Wir erzählen ihnen Details zu den Arbeitsverträgen, verteilen Flyer und sie können sich über die Arbeitsmöglichkeiten auch auf unserer Website informieren. Danach machen wir mit Ihnen Telefoninterviews. Und wenn sich wirklich Leute für einen Job in Großbritannien bewerben möchten, dann müssen sie auch zu einem Interview nach Großbritannien kommen. Normalerweise gehen sie dann für zwei Tage dorthin. Den ersten Tag nennen wir Schattentag, dann kann man wirklich erfahren wie die Arbeit ist und man trifft andere. Wir versuchen, dass nahe an ein Wochenende zu legen, damit man auch die Chance hat zu sehen, wo man dann leben würde. Denn es ist keine leichte Entscheidung. Also wollen wir den Leuten soviel Informationen wie möglich geben. Am zweiten Tag haben sie dann ihr Bewerbungsgespräch und alles weitere ergibt sich dann."
So wie bei Christian Asmus, der vor zwei Jahren direkt nach dem Zivildienst von Abby Ladbrooke nach London vermittelt wurde und seitdem als Sozialarbeiter sexuell missbrauchte Kinder betreut.
"In England war es enorm einfach. Eine Bewerbung und ich wurde angenommen, in Deutschland fünfzig Bewerbungen und ich hatte ein Vorstellungsgespräch. Und da ist man schon deprimiert am Ende."
Organisiert wird die deutsche EURECA von der ZAV, der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit. Gemeinsam mit anderen europäischen Vermittlungsagenturen und Arbeitgebern aus ganz Europa schafft man hier ein Forum, um zwischen Nachfrage und Angebot auf dem europäischen Arbeitsmarkt zu vermitteln. Denn noch ist die berufliche Mobilität innerhalb Europas mit zwei Prozent eher gering. Nicht überall wo es Jobs gibt, finden sich auch die richtigen Menschen dafür.
Das Interesse auf der Jobmesse ist rege und das Angebot breit gefächert. Holländische Unternehmer suchen deutsche Handwerker, griechische Hotels Animateure und Hotelfachkräfte, Londoner Banken suchen Hochschulabsolventen mit einem BWL-Abschluss und Disneyland Paris sucht Servicekräfte. Daneben werden zahlreiche Praktika, Sprachkurse und Weiterbildungsprogramme angeboten. Die in manchen Medien aufkommende Kritik, dass die Vermittlung von deutschen Hochschulabsolventen, den so genannten Brain Drain, die Abwanderung von Fachkräften unterstützt, weist Sabine Seidler von der ZAV zurück:
"Die vielen jungen Leute, es sind schon mehrere Tausend die wir weltweit über diese Programme in Jobs bringen, die bringen wir ja gerade auf den Weg sich international zu orientieren, Sprachen zu lernen und andere Standards zu lernen, aber wir tun das nicht, damit sie da bleiben in den Ländern, sondern dass sie sich vorbereiten auf die internationale globalisierte Welt und das man da einfach fit ist für die Arbeitsmärkte die zusammen wachsen. Und insofern stellt sich die Frage nach der großen Abwanderung von Fachkräften, zumindest was unser Vermittlungsgeschäft angeht, überhaupt gar nicht."
Ohnehin bleibt ein Teil der vermittelten Arbeitskräfte nur für eine Weile im Ausland, so wie Christian Asmus:
"Die Idee war eigentlich nie, länger zu bleiben. Das sollte der Berufseinstieg sein um praktische Erfahrungen zu sammeln, weil ich denke, das war das Problem bei meinen Bewerbungen, dass ich noch nicht genügend Berufserfahrung hatte. Und jetzt möchte ich gern zurück kommen nach Leipzig, im Januar oder Februar. Na ja, und dann schauen wir mal was sich so ergibt. Ob das positiv ist."
Links:
EURECA 2006
Internationaler Service der Bundesagentur für Arbeit
EURES - Das europäische Portal zur beruflichen Mobilität
Der Messestand von Abby Ladbrooke ist umringt von Leuten. Sie ist Personalvermittlerin der Firma Jacaranda Recruitment aus London. Sie wirbt hier auf der EURECA 2006, der europäischen Jobmesse, für freie Stellen auf dem britischen Arbeitsmarkt und sucht dafür deutsche Arbeitnehmer die für eine Weile im Ausland arbeiten möchten.
"Wir erzählen ihnen Details zu den Arbeitsverträgen, verteilen Flyer und sie können sich über die Arbeitsmöglichkeiten auch auf unserer Website informieren. Danach machen wir mit Ihnen Telefoninterviews. Und wenn sich wirklich Leute für einen Job in Großbritannien bewerben möchten, dann müssen sie auch zu einem Interview nach Großbritannien kommen. Normalerweise gehen sie dann für zwei Tage dorthin. Den ersten Tag nennen wir Schattentag, dann kann man wirklich erfahren wie die Arbeit ist und man trifft andere. Wir versuchen, dass nahe an ein Wochenende zu legen, damit man auch die Chance hat zu sehen, wo man dann leben würde. Denn es ist keine leichte Entscheidung. Also wollen wir den Leuten soviel Informationen wie möglich geben. Am zweiten Tag haben sie dann ihr Bewerbungsgespräch und alles weitere ergibt sich dann."
So wie bei Christian Asmus, der vor zwei Jahren direkt nach dem Zivildienst von Abby Ladbrooke nach London vermittelt wurde und seitdem als Sozialarbeiter sexuell missbrauchte Kinder betreut.
"In England war es enorm einfach. Eine Bewerbung und ich wurde angenommen, in Deutschland fünfzig Bewerbungen und ich hatte ein Vorstellungsgespräch. Und da ist man schon deprimiert am Ende."
Organisiert wird die deutsche EURECA von der ZAV, der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit. Gemeinsam mit anderen europäischen Vermittlungsagenturen und Arbeitgebern aus ganz Europa schafft man hier ein Forum, um zwischen Nachfrage und Angebot auf dem europäischen Arbeitsmarkt zu vermitteln. Denn noch ist die berufliche Mobilität innerhalb Europas mit zwei Prozent eher gering. Nicht überall wo es Jobs gibt, finden sich auch die richtigen Menschen dafür.
Das Interesse auf der Jobmesse ist rege und das Angebot breit gefächert. Holländische Unternehmer suchen deutsche Handwerker, griechische Hotels Animateure und Hotelfachkräfte, Londoner Banken suchen Hochschulabsolventen mit einem BWL-Abschluss und Disneyland Paris sucht Servicekräfte. Daneben werden zahlreiche Praktika, Sprachkurse und Weiterbildungsprogramme angeboten. Die in manchen Medien aufkommende Kritik, dass die Vermittlung von deutschen Hochschulabsolventen, den so genannten Brain Drain, die Abwanderung von Fachkräften unterstützt, weist Sabine Seidler von der ZAV zurück:
"Die vielen jungen Leute, es sind schon mehrere Tausend die wir weltweit über diese Programme in Jobs bringen, die bringen wir ja gerade auf den Weg sich international zu orientieren, Sprachen zu lernen und andere Standards zu lernen, aber wir tun das nicht, damit sie da bleiben in den Ländern, sondern dass sie sich vorbereiten auf die internationale globalisierte Welt und das man da einfach fit ist für die Arbeitsmärkte die zusammen wachsen. Und insofern stellt sich die Frage nach der großen Abwanderung von Fachkräften, zumindest was unser Vermittlungsgeschäft angeht, überhaupt gar nicht."
Ohnehin bleibt ein Teil der vermittelten Arbeitskräfte nur für eine Weile im Ausland, so wie Christian Asmus:
"Die Idee war eigentlich nie, länger zu bleiben. Das sollte der Berufseinstieg sein um praktische Erfahrungen zu sammeln, weil ich denke, das war das Problem bei meinen Bewerbungen, dass ich noch nicht genügend Berufserfahrung hatte. Und jetzt möchte ich gern zurück kommen nach Leipzig, im Januar oder Februar. Na ja, und dann schauen wir mal was sich so ergibt. Ob das positiv ist."
Links:
EURECA 2006
Internationaler Service der Bundesagentur für Arbeit
EURES - Das europäische Portal zur beruflichen Mobilität