"Wir fahren jetzt über den Neuköllner Schifffahrtskanal, Landwehrkanal zur Unterschleuse und dann drehen wir und dann fahren wir wieder hoch."
Sieben Uhr morgens. Nachdem die dreiköpfige Besatzung in der Kajüte noch einen Kaffee getrunken hat, legt die Rudolf Kloos von ihrem Liegeplatz im Berliner Südosten ab. Im Schritttempo gleitet das große Schiff über den Kanal. Berlin zeigt sich an diesem Sommermorgen von seiner schönsten Seite. Im ruhigen Wasser spiegeln sich die Häuserzeilen. Die dicht bewachsenen Uferwege gehören allein den Joggern und einigen Hundebesitzern. Außer der Rudolf Kloos und einem einsamen Kanuten ist auf dem Wasser noch niemand unterwegs. Schiffsführer Uwe Jaskolsky steuert das Schiff in Richtung City West.
"Wir fangen an der Schleuse Neukölln an und leiten ab dort ein. So ist der Auftrag. Und wir haben ja auch diese Messsonden hier vorne drin, die uns anzeigen, wie hoch der Sauerstoffgehalt hier vorne im Wasser ist."
"Senatsverwaltung Stadtentwicklung Umweltschutz und Technologie - Wasserbau und Gewässerunterhaltung. Belüftungsschiff MS Rudolf Kloos" steht auf einem großen Schild, dass auf dem Deck aufgestellt ist am Schiffsrumpf. 1994 investierte der Senat 1,7 Millionen Euro in ein Schiff, das nur zu einen Zweck gebaut wurde: Reinen Sauerstoff ins Wasser zu bringen, denn an dem fehlt es in den Sommermonaten vor allem in den flachen Berliner Kanälen. Andreas Brillowsky, der auf der Rudolf Kloos die Sauerstoffabgabe ins Wasser überwacht, hat schon oft beobachtet was dann passiert.
"Das sieht man die schwimmen oben und schnappen nach Luft, die Fische. Das sind die ersten Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Und wenn die Anwohner sehen etwas. Die rufen beim Senat an. Aber das dauert immer."
Dass die Sauerstoffkonzentration in einigen Berliner Gewässern regelmäßig so stark herabsinkt, liegt vor allem daran, dass das innerstädtische Abwassersystem über 130 Jahre alt ist. Professor Dietrich Jahn, Referatsleiter für Wasserwirtschaft bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
"Sie müssen die Entwässerungsstruktur einer Stadt beleuchten: Traditionell bei den größeren alten Städten ein Mischsystem, das heißt nur ein Rohr für häusliches Schmutz- und Regenwasser und im Außenbereich das Trennsystem, das heißt ein Rohr für häusliches Schmutzwasser und ein Rohr für Regenwasser, die sogenannte Regenwasserkanalisation. Im Stadtzentrum läuft das verdünnte Abwasser sprich Urin und Fäkalien im Starkregenfall vor allen Dingen in den Landwehrkanal und den Neuköllner Schifffahrtskanal ein."
Und dann kommt es zu Verfaulungsprozessen, die sämtlichen Sauerstoff im Wasser aufzehren. Wenn dessen Anteil unter den für die Fische kritischen Wert von 2,5, Milligramm pro Liter fällt, kommt die Rudolf Kloos zum Einsatz und belüftet die besonders belasteten Gewässerabschnitte Das Schiff hat einen großen Tank mit über 8 Kubikmetern flüssigem Sauerstoff an Bord, von dem es pro Stunde bis zu 200 Kilo ins Wasser bringt.
"Das bringt sehr viel Bringt sehr viel. Beispiel habe ich alte Werte sehen sie hier: Runter sind wir gefahren 3,9 rauf 6,7 also so schnell kann man Wasser mit Sauerstoff bereichern."
Doch obwohl das Schiff bereits seit Anfang Mai im Einsatz ist, kam es vor kurzem zu einem Massenstreben von Fischen auf den Berliner Kanälen.
"Wir haben vor 4 oder 5 Wochen tausende von toten Fischen gehabt, da waren tausende von toten Fischen, tausende. Da haben zig Leute angerufen bei Senat. Da haben wir zwei Wochen hintereinander Sauerstoff gemacht."
Die Ursache dafür waren, so Dietrich Jahn von der Senatsverwaltung die extremen Niederschläge im letzten Monat. Grundsätzlich falle die Bilanz der Tätigkeit der Rudolf Kloos ausgesprochen positiv aus.
"Während wir vor 10, 15, 20 Jahren Sauerstoffschiff in dieser Art nicht zur Verfügung hatten und Fischsterben regelmäßig stattfand, mehrmals im Jahr, haben wir in den letzten Jahren das Fischsterben gar nicht mehr gehabt und erst in diesem Jahr wieder einmal bei eine extremen Niederschlagssituation. Die Bilanz insgesamt positiv, sehr positiv, obwohl quasi ne Reparatur wirtschaft, aber es hat gewirkt und nur bei sehr starken Niederschlägen gibt es heute noch Probleme, alles andere fangen wir mit dem Schiff schon ab. Das ersetzt aber nicht die Sanierungsmaßnahmen im System."
Diese Sanierungsmaßnahmen wurden 1999 vom Senat beschlossen. In den nächsten 20 Jahren sollen im ganzen Berliner Abwassersystem die Rückhaltekapazitäten für Regenwasser ausgebaut werden. Bis es so weit ist, dürfte die Rudolf Kloos noch viele Einsätze fahren.
Sieben Uhr morgens. Nachdem die dreiköpfige Besatzung in der Kajüte noch einen Kaffee getrunken hat, legt die Rudolf Kloos von ihrem Liegeplatz im Berliner Südosten ab. Im Schritttempo gleitet das große Schiff über den Kanal. Berlin zeigt sich an diesem Sommermorgen von seiner schönsten Seite. Im ruhigen Wasser spiegeln sich die Häuserzeilen. Die dicht bewachsenen Uferwege gehören allein den Joggern und einigen Hundebesitzern. Außer der Rudolf Kloos und einem einsamen Kanuten ist auf dem Wasser noch niemand unterwegs. Schiffsführer Uwe Jaskolsky steuert das Schiff in Richtung City West.
"Wir fangen an der Schleuse Neukölln an und leiten ab dort ein. So ist der Auftrag. Und wir haben ja auch diese Messsonden hier vorne drin, die uns anzeigen, wie hoch der Sauerstoffgehalt hier vorne im Wasser ist."
"Senatsverwaltung Stadtentwicklung Umweltschutz und Technologie - Wasserbau und Gewässerunterhaltung. Belüftungsschiff MS Rudolf Kloos" steht auf einem großen Schild, dass auf dem Deck aufgestellt ist am Schiffsrumpf. 1994 investierte der Senat 1,7 Millionen Euro in ein Schiff, das nur zu einen Zweck gebaut wurde: Reinen Sauerstoff ins Wasser zu bringen, denn an dem fehlt es in den Sommermonaten vor allem in den flachen Berliner Kanälen. Andreas Brillowsky, der auf der Rudolf Kloos die Sauerstoffabgabe ins Wasser überwacht, hat schon oft beobachtet was dann passiert.
"Das sieht man die schwimmen oben und schnappen nach Luft, die Fische. Das sind die ersten Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Und wenn die Anwohner sehen etwas. Die rufen beim Senat an. Aber das dauert immer."
Dass die Sauerstoffkonzentration in einigen Berliner Gewässern regelmäßig so stark herabsinkt, liegt vor allem daran, dass das innerstädtische Abwassersystem über 130 Jahre alt ist. Professor Dietrich Jahn, Referatsleiter für Wasserwirtschaft bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
"Sie müssen die Entwässerungsstruktur einer Stadt beleuchten: Traditionell bei den größeren alten Städten ein Mischsystem, das heißt nur ein Rohr für häusliches Schmutz- und Regenwasser und im Außenbereich das Trennsystem, das heißt ein Rohr für häusliches Schmutzwasser und ein Rohr für Regenwasser, die sogenannte Regenwasserkanalisation. Im Stadtzentrum läuft das verdünnte Abwasser sprich Urin und Fäkalien im Starkregenfall vor allen Dingen in den Landwehrkanal und den Neuköllner Schifffahrtskanal ein."
Und dann kommt es zu Verfaulungsprozessen, die sämtlichen Sauerstoff im Wasser aufzehren. Wenn dessen Anteil unter den für die Fische kritischen Wert von 2,5, Milligramm pro Liter fällt, kommt die Rudolf Kloos zum Einsatz und belüftet die besonders belasteten Gewässerabschnitte Das Schiff hat einen großen Tank mit über 8 Kubikmetern flüssigem Sauerstoff an Bord, von dem es pro Stunde bis zu 200 Kilo ins Wasser bringt.
"Das bringt sehr viel Bringt sehr viel. Beispiel habe ich alte Werte sehen sie hier: Runter sind wir gefahren 3,9 rauf 6,7 also so schnell kann man Wasser mit Sauerstoff bereichern."
Doch obwohl das Schiff bereits seit Anfang Mai im Einsatz ist, kam es vor kurzem zu einem Massenstreben von Fischen auf den Berliner Kanälen.
"Wir haben vor 4 oder 5 Wochen tausende von toten Fischen gehabt, da waren tausende von toten Fischen, tausende. Da haben zig Leute angerufen bei Senat. Da haben wir zwei Wochen hintereinander Sauerstoff gemacht."
Die Ursache dafür waren, so Dietrich Jahn von der Senatsverwaltung die extremen Niederschläge im letzten Monat. Grundsätzlich falle die Bilanz der Tätigkeit der Rudolf Kloos ausgesprochen positiv aus.
"Während wir vor 10, 15, 20 Jahren Sauerstoffschiff in dieser Art nicht zur Verfügung hatten und Fischsterben regelmäßig stattfand, mehrmals im Jahr, haben wir in den letzten Jahren das Fischsterben gar nicht mehr gehabt und erst in diesem Jahr wieder einmal bei eine extremen Niederschlagssituation. Die Bilanz insgesamt positiv, sehr positiv, obwohl quasi ne Reparatur wirtschaft, aber es hat gewirkt und nur bei sehr starken Niederschlägen gibt es heute noch Probleme, alles andere fangen wir mit dem Schiff schon ab. Das ersetzt aber nicht die Sanierungsmaßnahmen im System."
Diese Sanierungsmaßnahmen wurden 1999 vom Senat beschlossen. In den nächsten 20 Jahren sollen im ganzen Berliner Abwassersystem die Rückhaltekapazitäten für Regenwasser ausgebaut werden. Bis es so weit ist, dürfte die Rudolf Kloos noch viele Einsätze fahren.