Das Xiaoxi Wasserkraftwerk in Chinas Provinz Hunan hat gleich zwei Missionen: 3730 Stunden im Jahr soll das Kraftwerk die energiehungrige chinesische Bevölkerung mit Strom versorgen. Auf der anderen Seite verhilft es dem deutschen Stromriesen RWE zu einer besseren Umweltbilanz. Möglich macht dies der Clean Development Mechanism - kurz CDM, festgehalten im Kyoto-Protokoll.
Das Prinzip ist ganz einfach: Unternehmen aus Industrieländern können in Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren und damit einen Teil ihrer Klimaschutzverpflichtungen erfüllen. Der Gedanke, der dahinter steckt: Wo man Umweltschutz betreibt ist egal. Warum nicht dort, wo es am billigsten ist. Das nutzt der Energieriese RWE.
Ob der größte CO2-Emittent Europas mit dem Xiaoxi-Wasserkraftwerk die Umwelt tatsächlich nachhaltig schont, zweifeln inzwischen viele Experten an. Die Vorwürfe: Gerade bei so großen Staudamm-Projekten wie in Xiaoxi werden Menschen umgesiedelt und das Ökosystem Fluss drastisch gestört. Aus diesem Grund müssen nach deutschem Recht Wasserkraftwerke dieser Größenordnung nach den Kriterien der Deutschen Emissionshandelsstelle, DEHST, gesondert geprüft werden. RWE hat das Wasserkraftwerk zwar prüfen lassen - vom TÜV SÜD. Aber Ann-Kathrin Schneider von der Umweltorganisation International Rivers übt scharfe Kritik an dem Ergebnis des Prüfberichts:
"Der TÜV-Süd-Bericht ist lückenhaft, besonders zeigt der TÜV-Süd-Bericht nicht, dass die Menschen, die umgesiedelt werden müssen, dass die in Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden, das ist ein ganz wichtiges Kriterium der Bundesregierung für solche Projekte und wir erwarten auch, dass der TÜV-Süd-Bericht genau zeigt, dass die wichtigen Umweltstudien da sind, dass ganz viel Sorgfalt geübt worden ist vor Ort, dass das Ökosystem Fluss durch diesen großen Staudamm keinen Schaden nimmt und diese Dokumente sind einfach nicht da. Deshalb sagen wir der TÜV-Süd-Bericht ist lückenhaft und nicht genug, um dem Projekt das Gütesiegel CDM zu geben. "
Eine Studie des Öko-Instituts kritisiert die mangelnde Unabhängigkeit der Prüfinstitutionen von CDM-Projekten, wie dem TÜV Süd. Schließlich wird der Prüfbericht von RWE in Auftrag gegeben und bezahlt. Die Prüfung von Klimaschutzprojekten ist ein lukratives Geschäft. Die gravierendste Kritik des Öko-Instituts ist jedoch, dass rund 40 Prozent der Klimaschutzprojekte auch ohne die CDM-Finanzierung zustande gekommen wären. Sie sparen also kein zusätzliches CO2 ein. Das beklagt auch Axel Michaelowa, Gutachter beim CDM-Exekutivrat der UNO. Er beobachtet mit großer Skepsis den CDM-Boom bei Wasserkraftwerken in China:
"Man sieht, dass ein immer größerer Anteil von Wasserkraftwerken, die in China gebaut werden CDM-Anträge stellt. Wenn man sich die Projekte genau ansieht, sieht man, dass die schon vorbereitet wurden vor vielen Jahren als der CDM in China überhaupt noch nicht in der Diskussion war. Wenn man sich das genau ansieht, ist es auch bei dem Xiaox- Projekt nicht eindeutig belegt, dass dieses Projekt wirklich zusätzlich ist ."
Das Xiaoxi-Wasserkraftwerk wartet derzeit darauf, von der UNO das endgültige CDM-Label zu bekommen. Sven Kolmetz ist verantwortlicher Projektleiter bei TÜV Süd. Er hat die Prüfung des Xiaoxi Wasserkraftwerks betreut. Anders als International Rivers ist er von dem Prüfbericht überzeugt:
"Die DEHST hat unseren Bericht auch akzeptiert, das heißt die hatte da auch nichts auszusetzen, von daher gehe ich davon aus, dass wir uns auch an die Regeln gehalten haben."
Das Prinzip ist ganz einfach: Unternehmen aus Industrieländern können in Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren und damit einen Teil ihrer Klimaschutzverpflichtungen erfüllen. Der Gedanke, der dahinter steckt: Wo man Umweltschutz betreibt ist egal. Warum nicht dort, wo es am billigsten ist. Das nutzt der Energieriese RWE.
Ob der größte CO2-Emittent Europas mit dem Xiaoxi-Wasserkraftwerk die Umwelt tatsächlich nachhaltig schont, zweifeln inzwischen viele Experten an. Die Vorwürfe: Gerade bei so großen Staudamm-Projekten wie in Xiaoxi werden Menschen umgesiedelt und das Ökosystem Fluss drastisch gestört. Aus diesem Grund müssen nach deutschem Recht Wasserkraftwerke dieser Größenordnung nach den Kriterien der Deutschen Emissionshandelsstelle, DEHST, gesondert geprüft werden. RWE hat das Wasserkraftwerk zwar prüfen lassen - vom TÜV SÜD. Aber Ann-Kathrin Schneider von der Umweltorganisation International Rivers übt scharfe Kritik an dem Ergebnis des Prüfberichts:
"Der TÜV-Süd-Bericht ist lückenhaft, besonders zeigt der TÜV-Süd-Bericht nicht, dass die Menschen, die umgesiedelt werden müssen, dass die in Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden, das ist ein ganz wichtiges Kriterium der Bundesregierung für solche Projekte und wir erwarten auch, dass der TÜV-Süd-Bericht genau zeigt, dass die wichtigen Umweltstudien da sind, dass ganz viel Sorgfalt geübt worden ist vor Ort, dass das Ökosystem Fluss durch diesen großen Staudamm keinen Schaden nimmt und diese Dokumente sind einfach nicht da. Deshalb sagen wir der TÜV-Süd-Bericht ist lückenhaft und nicht genug, um dem Projekt das Gütesiegel CDM zu geben. "
Eine Studie des Öko-Instituts kritisiert die mangelnde Unabhängigkeit der Prüfinstitutionen von CDM-Projekten, wie dem TÜV Süd. Schließlich wird der Prüfbericht von RWE in Auftrag gegeben und bezahlt. Die Prüfung von Klimaschutzprojekten ist ein lukratives Geschäft. Die gravierendste Kritik des Öko-Instituts ist jedoch, dass rund 40 Prozent der Klimaschutzprojekte auch ohne die CDM-Finanzierung zustande gekommen wären. Sie sparen also kein zusätzliches CO2 ein. Das beklagt auch Axel Michaelowa, Gutachter beim CDM-Exekutivrat der UNO. Er beobachtet mit großer Skepsis den CDM-Boom bei Wasserkraftwerken in China:
"Man sieht, dass ein immer größerer Anteil von Wasserkraftwerken, die in China gebaut werden CDM-Anträge stellt. Wenn man sich die Projekte genau ansieht, sieht man, dass die schon vorbereitet wurden vor vielen Jahren als der CDM in China überhaupt noch nicht in der Diskussion war. Wenn man sich das genau ansieht, ist es auch bei dem Xiaox- Projekt nicht eindeutig belegt, dass dieses Projekt wirklich zusätzlich ist ."
Das Xiaoxi-Wasserkraftwerk wartet derzeit darauf, von der UNO das endgültige CDM-Label zu bekommen. Sven Kolmetz ist verantwortlicher Projektleiter bei TÜV Süd. Er hat die Prüfung des Xiaoxi Wasserkraftwerks betreut. Anders als International Rivers ist er von dem Prüfbericht überzeugt:
"Die DEHST hat unseren Bericht auch akzeptiert, das heißt die hatte da auch nichts auszusetzen, von daher gehe ich davon aus, dass wir uns auch an die Regeln gehalten haben."