Berlins Schulinspektoren verteilen keine Noten, sie verteilen Buchstaben. Von A bis D geht die Skala. Die Heinz-Brandt-Oberschule bekommt mehrfache As bei der Schulkultur, dem Schulmanagement, dem Ganztagsangebot und auch dem pädagogischen Klima. Aber die Schule hat auch ein paar Ds verliehen bekommen – bei den Themen "Förderung der Sprachkompetenz" und "Individualisierung von Lernprozessen." Schulleiterin Miriam Pech muss über sich im Internet lesen:
"Der Beitrag der Schulleiterin zur Unterrichtsentwicklung, zum Beispiel durch die Beratung der Lehrkräfte, wird nicht deutlich. Eine Feedback-Kultur ist zwischen der Schulleitung und dem Kollegium nicht etabliert."
"Ich bin da nicht negativ beeindruckt oder beleidigt, sondern sehe das eher als Anreiz. Wenn das so ist, dann müsste ich oder meine Kollegin die Anstrengungen noch verstärken."
Miriam Pech nimmt´s also sportlich. Als Berlins Bildungssenator vor einigen Jahren ankündigte, die Berichte der Schulinspektoren im Internet zu veröffentlichen, gab es Proteste seitens der Lehrerschaft. Doch die Wogen haben sich mittlerweile geglättet – es gibt kaum noch Schulen, die sich an den Pranger gestellt fühlen. Der Blick von außen ist hilfreich, sagt Schulleiterin Pech.
"Wir schmoren ja oft im eigenen Saft, da wird man also blind im eigenen Haus und deswegen ist es ganz gut, wenn mal jemand von außen kommt und sagt: 'Guckt mal, hier könntet Ihr vielleicht ja noch da nachsteuern' oder: 'Wie wäre es denn da mit?'"
Die Leiterin der Heinz-Brandt-Schule lobt die Schulinspektion. Einerseits. Will aber andererseits nicht soweit gehen und den Bericht auf die Homepage ihrer Schule stellen. Eltern, die sich informieren wollen, finden ihn und alle anderen Berichte in der Rubrik "Schulporträts" auf der Internetseite der Senatsbildungsverwaltung. Bildungsstaatssekretär Mark Rackless, SPD.
"Es ist immer ein Risiko und nicht besonders populär bei Bildungspolitikern, dass man sich der öffentlichen Debatte stellen muss, weil man ja Defizite transparent macht. Aber es ist ja gleichzeitig die Chance, Veränderungsprozesse auszulösen. In dem Sinne haben wir bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Auch die Lehrer, auch die Schulleitungen öffnen sich jetzt deutlich unverkrampfter mit diesen Berichten, auch im Umgang mit der Veröffentlichung. Und das ist ein deutliches Zeichen, dass es eigentlich ein Erfolgsmodell ist."
Die Pflicht zur Veröffentlichung der Inspektionsberichte wertet der Landeselternausschuss auch als seinen Erfolg. Gerade bei der Wahl der weiterführenden Schule seien die Berichte hilfreich, sagt Landeselternsprecher Günter Peiritsch. Eltern und Schüler hätten so die Möglichkeit, schlecht bewertete Schulen zu vermeiden.
"Die Schulen, die tatsächlich in einer etwas sehr schrägen Lage sich befinden und wirklich schlechte Leistungen ausweisen in der Schulinspektion, da muss ich sagen, bitte, auf jeden Fall erkenntlich machen für Eltern, deren Zukunft von Kindern in solchen Schulen gestaltet wird."
Berlins Landeselternsprecher mahnt allerdings stärkere Konsequenzen an. Der Schulinspektionsberichte dürften nicht in der Schublade verschwinden, sondern müssten zu konkreten Verbesserungen führen, fordert Günter Peiritsch. Bildungsstaatssekretär Rackless verspricht:
"Dass wir noch mal stärker darauf dringen auf verpflichtende Reaktionen, also eine Zielvereinbarung mit der Schulaufsicht, Aufsichtsbehörde. Wenn man feststellt, im Bereich X ist ein Defizit, dann muss man eben mit einem bestimmten Zeithorizont sagen, das und das machen wir jetzt auch verpflichtend, damit dann in einem Jahr oder in 18 Monaten die Situation besser ist."
Noch herrscht allerdings keine flächendeckende Transparenz, nur ein kleiner Teil der Inspektionsberichte ist online gestellt. Erst 2016 werden sich Eltern über die Stärken und Schwächen aller Berliner Schulen im Internet informieren können.
"Der Beitrag der Schulleiterin zur Unterrichtsentwicklung, zum Beispiel durch die Beratung der Lehrkräfte, wird nicht deutlich. Eine Feedback-Kultur ist zwischen der Schulleitung und dem Kollegium nicht etabliert."
"Ich bin da nicht negativ beeindruckt oder beleidigt, sondern sehe das eher als Anreiz. Wenn das so ist, dann müsste ich oder meine Kollegin die Anstrengungen noch verstärken."
Miriam Pech nimmt´s also sportlich. Als Berlins Bildungssenator vor einigen Jahren ankündigte, die Berichte der Schulinspektoren im Internet zu veröffentlichen, gab es Proteste seitens der Lehrerschaft. Doch die Wogen haben sich mittlerweile geglättet – es gibt kaum noch Schulen, die sich an den Pranger gestellt fühlen. Der Blick von außen ist hilfreich, sagt Schulleiterin Pech.
"Wir schmoren ja oft im eigenen Saft, da wird man also blind im eigenen Haus und deswegen ist es ganz gut, wenn mal jemand von außen kommt und sagt: 'Guckt mal, hier könntet Ihr vielleicht ja noch da nachsteuern' oder: 'Wie wäre es denn da mit?'"
Die Leiterin der Heinz-Brandt-Schule lobt die Schulinspektion. Einerseits. Will aber andererseits nicht soweit gehen und den Bericht auf die Homepage ihrer Schule stellen. Eltern, die sich informieren wollen, finden ihn und alle anderen Berichte in der Rubrik "Schulporträts" auf der Internetseite der Senatsbildungsverwaltung. Bildungsstaatssekretär Mark Rackless, SPD.
"Es ist immer ein Risiko und nicht besonders populär bei Bildungspolitikern, dass man sich der öffentlichen Debatte stellen muss, weil man ja Defizite transparent macht. Aber es ist ja gleichzeitig die Chance, Veränderungsprozesse auszulösen. In dem Sinne haben wir bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Auch die Lehrer, auch die Schulleitungen öffnen sich jetzt deutlich unverkrampfter mit diesen Berichten, auch im Umgang mit der Veröffentlichung. Und das ist ein deutliches Zeichen, dass es eigentlich ein Erfolgsmodell ist."
Die Pflicht zur Veröffentlichung der Inspektionsberichte wertet der Landeselternausschuss auch als seinen Erfolg. Gerade bei der Wahl der weiterführenden Schule seien die Berichte hilfreich, sagt Landeselternsprecher Günter Peiritsch. Eltern und Schüler hätten so die Möglichkeit, schlecht bewertete Schulen zu vermeiden.
"Die Schulen, die tatsächlich in einer etwas sehr schrägen Lage sich befinden und wirklich schlechte Leistungen ausweisen in der Schulinspektion, da muss ich sagen, bitte, auf jeden Fall erkenntlich machen für Eltern, deren Zukunft von Kindern in solchen Schulen gestaltet wird."
Berlins Landeselternsprecher mahnt allerdings stärkere Konsequenzen an. Der Schulinspektionsberichte dürften nicht in der Schublade verschwinden, sondern müssten zu konkreten Verbesserungen führen, fordert Günter Peiritsch. Bildungsstaatssekretär Rackless verspricht:
"Dass wir noch mal stärker darauf dringen auf verpflichtende Reaktionen, also eine Zielvereinbarung mit der Schulaufsicht, Aufsichtsbehörde. Wenn man feststellt, im Bereich X ist ein Defizit, dann muss man eben mit einem bestimmten Zeithorizont sagen, das und das machen wir jetzt auch verpflichtend, damit dann in einem Jahr oder in 18 Monaten die Situation besser ist."
Noch herrscht allerdings keine flächendeckende Transparenz, nur ein kleiner Teil der Inspektionsberichte ist online gestellt. Erst 2016 werden sich Eltern über die Stärken und Schwächen aller Berliner Schulen im Internet informieren können.