
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren zum Stichtag 31. Januar fast 440.000 Menschen gemeldet, die in Einrichtungen für Wohnungslose oder Sammelunterkünften übernachteten. Ein Jahr davor waren es noch 372.000. Laut Statistischem Bundesamt liegt der hohe Anstieg teilweise an genaueren Datenmeldungen von Städten und Gemeinden.
Einen großen Teil der Betroffenen machten nach Angaben der Statistiker knapp 137.000 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer aus. Insgesamt seien 378.000 und damit deutlich mehr Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gemeldet worden als im Vorjahr, hieß es.
Verbände alarmiert über Anstieg bei Wohnungslosenzahlen
Sozialverbände zeigen sich über den Anstieg alarmiert. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe sprach von dramatischen Zahlen. Dabei bilde die Statistik nur einen Teil des "erschreckenden Gesamtausmaßes der Wohnungsnot" in Deutschland ab. Nicht erfasst seien diejenigen, die in verdeckter Wohnungslosigkeit bei Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten unterkämen, sowie obdachlose Menschen, die ganz ohne Unterkunft auf der Straße lebten.
Der evangelische Sozialverband Diakonie wertete den Anstieg als Alarmsignal und Skandal in einem der reichsten Länder der Welt. Es brauche dringend mehr bezahlbaren Wohnraum.
Diese Nachricht wurde am 15.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.