Logenstr. 2, ein 10-geschossiges Hochhaus. Studentenwohnhaus steht über der roten Tafel mit unzähligen Klingeln. Ein Aufzug bringt Bewohner und Besucher in die verschiedenen Etagen mit jeweils 8 Appartements. Oben im 10. Stock wohnt Selcuk Kacar. Der Kurde studiert internationale Betriebswirtschaftslehre im 6. Semester. Er schaut über die Stadt nach Westen. Die Räume auf der anderen Seite bieten den Blick nach Osten, auf der anderen Seite der Oder beginnt Polen.
"Die obersten Stockwerke sind sehr beliebt, das war nicht einfach gewesen. Ich hab eineinhalb Jahre drauf gewartet. Zimmer ist klein, aber reicht vollkommen aus, und ist zentral. Es geht ja darum, dass es auf dem Campus ist, dass man gleich in die Vorlesungsräume kommt, Mensa ist gleich in der Nähe. Das ist das zentralste Wohnheim, deshalb auch eins der beliebtesten."
Das Wohnhaus ist typisch für den Bestand in Frankfurt und Brandenburg, seine Geschichte reicht in die 70er-Jahre der DDR zurück:
"War Kongresshotel und ist dann durch das Kongresshotel teilsaniert worden, da hat’s ein paar wirtschaftliche Probleme gegeben, das ist dann ins Landesvermögen gegangen, und wir haben’s dann übernommen, noch mal saniert, also so ausgestattet, dass unsere Studierenden da zurechtkommen können."
…sagt Ursula Hartmann, die Geschäftsführerin des Studentenwerkes Frankfurt/Oder, das auch die Standorte Cottbus, Senftenberg und Eberswalde mit verwaltet. Statt um Quantität geht es in Brandenburg künftig um Qualität:
"Es heißt also Thema Internet, ist die Anbindung ausreichend, familiengerechtes Angebot, funktioniert das, so wie es jetzt ist? Müssen wir das Angebot erweitern? Familiengerecht; müssen wir 2-Raum-Wohnungen mehr schaffen? Und wir müssen auch immer prüfen, dass wir mit den Aufwendungen, die wir haben für die Wohnanlagen, immer noch attraktive Mieten gestalten können."
Durchschnittlich 196 Euro zahlen die Studierenden. 19 Prozent aller Studierenden im Süden und Osten des Landes leben in Studentenwohnheimen, das ist über der Landes- und erst recht über der Bundesquote. Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks:
"Hier sind die Wohnungsmärkte wesentlich entspannter."
Bei dem Jahrestreffen der Expertinnen und Experten für studentisches Wohnen aus allen 58 Studentenwerken geht es um Zahlen, eine liegt ihnen besonders am Herzen: 25.000.
So hoch rechnen sie den Mindest-Bedarf an Wohnungen, die in den kommenden Jahren in Deutschland gebaut werden müssen.
"Also ich finde die Zahl durchaus dramatisch, die haben ja mit sehr stark steigenden Studierendenzahlen zu tun, nicht nur Studienanfänger, sondern dadurch dass viele unmittelbar an den Bachelor den Master anschließen, steigende Zahlen insgesamt, und das bedeutet, dass wir sie auch mit Wohnraum versorgen müssen."
Bildung ist Ländersache, und so stellt sich auch die Situation in Deutschland differenziert je nach Bundesland dar:
"Wir haben natürlich große Bedarfe in den klassischen Studentenstädten. Wo es jedes Mal knirscht zum Wintersemester, beispielsweise Freiburg, Heidelberg, Tübingen. Aber auch die Großstädte, also die erhebliche Probleme haben, wie München, Frankfurt, Hamburg, Köln, Berlin inzwischen interessanterweise auch, und es ist zum Teil auch in den neuen Bundesländern wenn sie Jena nehmen, Jena hat eine Leerstandsquote unter ein Prozent, hat mir der OB mal gesagt, und das ist eine Vollauslastung des Wohnungsmarktes."
Ursachen: die doppelten Abiturjahrgänge, die Aussetzung der Wehrpflicht, geburtenstarke Jahrgänge drängen an die Unis. Aber sind das nicht nur kurzfristige Einflüsse?
"Die temporären Einflüsse würde ich nicht so hoch bewerten, weil insgesamt steigen die Studienanfängerzahlen und die KMK hat das ja auch bis 2019/2020 prognostiziert, und ich sage ganz einfach, wir haben jetzt eine Versorgungsquote von unter 10 Prozent, wenn wir 25.000 Plätze dazubekämen, dann sind es vielleicht knapp unter 11 Prozent,wenn die Zahl der Studierenden um 600.000 runtergehen würde, hätten wir eine Versorgungsquote von 15 Prozent. Und da mache ich mir keine Sorgen, dass die nicht ausgelastet sein werden."
Zurück zum Wohnheim in der Frankfurter Logenstr. 2. Florian Sklorz, VWL-Student im 4. Semester zahlt 219 Euro warm pro Monat für sein Appartement, die Küche muss er sich mit einem Kommilitonen teilen. Er wohnt im Erdgeschoss, vom Ausblick hat er nichts:
"Nee, an sich nicht. Aber wenn Feueralarm mal sein sollte, dann kann man ja noch jederzeit aus dem Fenster!"
"Die obersten Stockwerke sind sehr beliebt, das war nicht einfach gewesen. Ich hab eineinhalb Jahre drauf gewartet. Zimmer ist klein, aber reicht vollkommen aus, und ist zentral. Es geht ja darum, dass es auf dem Campus ist, dass man gleich in die Vorlesungsräume kommt, Mensa ist gleich in der Nähe. Das ist das zentralste Wohnheim, deshalb auch eins der beliebtesten."
Das Wohnhaus ist typisch für den Bestand in Frankfurt und Brandenburg, seine Geschichte reicht in die 70er-Jahre der DDR zurück:
"War Kongresshotel und ist dann durch das Kongresshotel teilsaniert worden, da hat’s ein paar wirtschaftliche Probleme gegeben, das ist dann ins Landesvermögen gegangen, und wir haben’s dann übernommen, noch mal saniert, also so ausgestattet, dass unsere Studierenden da zurechtkommen können."
…sagt Ursula Hartmann, die Geschäftsführerin des Studentenwerkes Frankfurt/Oder, das auch die Standorte Cottbus, Senftenberg und Eberswalde mit verwaltet. Statt um Quantität geht es in Brandenburg künftig um Qualität:
"Es heißt also Thema Internet, ist die Anbindung ausreichend, familiengerechtes Angebot, funktioniert das, so wie es jetzt ist? Müssen wir das Angebot erweitern? Familiengerecht; müssen wir 2-Raum-Wohnungen mehr schaffen? Und wir müssen auch immer prüfen, dass wir mit den Aufwendungen, die wir haben für die Wohnanlagen, immer noch attraktive Mieten gestalten können."
Durchschnittlich 196 Euro zahlen die Studierenden. 19 Prozent aller Studierenden im Süden und Osten des Landes leben in Studentenwohnheimen, das ist über der Landes- und erst recht über der Bundesquote. Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks:
"Hier sind die Wohnungsmärkte wesentlich entspannter."
Bei dem Jahrestreffen der Expertinnen und Experten für studentisches Wohnen aus allen 58 Studentenwerken geht es um Zahlen, eine liegt ihnen besonders am Herzen: 25.000.
So hoch rechnen sie den Mindest-Bedarf an Wohnungen, die in den kommenden Jahren in Deutschland gebaut werden müssen.
"Also ich finde die Zahl durchaus dramatisch, die haben ja mit sehr stark steigenden Studierendenzahlen zu tun, nicht nur Studienanfänger, sondern dadurch dass viele unmittelbar an den Bachelor den Master anschließen, steigende Zahlen insgesamt, und das bedeutet, dass wir sie auch mit Wohnraum versorgen müssen."
Bildung ist Ländersache, und so stellt sich auch die Situation in Deutschland differenziert je nach Bundesland dar:
"Wir haben natürlich große Bedarfe in den klassischen Studentenstädten. Wo es jedes Mal knirscht zum Wintersemester, beispielsweise Freiburg, Heidelberg, Tübingen. Aber auch die Großstädte, also die erhebliche Probleme haben, wie München, Frankfurt, Hamburg, Köln, Berlin inzwischen interessanterweise auch, und es ist zum Teil auch in den neuen Bundesländern wenn sie Jena nehmen, Jena hat eine Leerstandsquote unter ein Prozent, hat mir der OB mal gesagt, und das ist eine Vollauslastung des Wohnungsmarktes."
Ursachen: die doppelten Abiturjahrgänge, die Aussetzung der Wehrpflicht, geburtenstarke Jahrgänge drängen an die Unis. Aber sind das nicht nur kurzfristige Einflüsse?
"Die temporären Einflüsse würde ich nicht so hoch bewerten, weil insgesamt steigen die Studienanfängerzahlen und die KMK hat das ja auch bis 2019/2020 prognostiziert, und ich sage ganz einfach, wir haben jetzt eine Versorgungsquote von unter 10 Prozent, wenn wir 25.000 Plätze dazubekämen, dann sind es vielleicht knapp unter 11 Prozent,wenn die Zahl der Studierenden um 600.000 runtergehen würde, hätten wir eine Versorgungsquote von 15 Prozent. Und da mache ich mir keine Sorgen, dass die nicht ausgelastet sein werden."
Zurück zum Wohnheim in der Frankfurter Logenstr. 2. Florian Sklorz, VWL-Student im 4. Semester zahlt 219 Euro warm pro Monat für sein Appartement, die Küche muss er sich mit einem Kommilitonen teilen. Er wohnt im Erdgeschoss, vom Ausblick hat er nichts:
"Nee, an sich nicht. Aber wenn Feueralarm mal sein sollte, dann kann man ja noch jederzeit aus dem Fenster!"