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Hamburg
Mehrere Menschen in Kirche der Zeugen Jehovas erschossen - Täter vermutlich tot

In Hamburg sind bei einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas mehrere Menschen erschossen worden. Unbestätigten Medienberichten zufolge gibt es mindestens sechs Tote und mehrere Verletzte. Die Gefahrenwarnung wurde inzwischen aufgehoben.

    Ein Polizist ist in Hamburg im Einsatz und hält eine Waffe.
    Schüsse in Hamburg: Die Polizei hat das Gebiet um eine Kirche weiträumig abgesperrt. (Jonas Walzberg / dpa / Jonas Walzberg)
    Nach Informationen aus Sicherheitskreisen stuft die Hamburger Polizei die Schüsse als Amoktat ein. Ersten Erkenntnissen zufolge hat ein Unbekannter gestern Abend in dem Gotteshaus das Feuer eröffnet. Ein Polizeisprecher sagte, noch gebe es keine gesicherten Informationen über die Zahl der Opfer. Alle Toten wiesen Schussverletzungen auf. Er fügte hinzu, vieles deute daraufhin, dass auch der Täter unter den Toten in der Kirche sei. Eine besondere Einheit der Bereitschaftspolizei, die zum Zeitpunkt der Amoktat in der Nähe war, sei in das Objekt reingegangen und habe noch einen weiteren Schuss gehört. Dabei sei eine Person im Obergeschoss leblos aufgefunden worden. Die Polizei selbst habe keine Schüsse abgegeben.

    Hintergründe unklar

    Die Hintergründe sind noch völlig unklar. Gesicherte Informationen zum Tatmotiv lägen noch nicht vor, hieß es seitens der Hamburger Polizei. Man bitte darum, keine ungesicherten Vermutungen zu teilen oder Gerüchte zu streuen.

    Gefahrenwarnung aufgehoben

    Streifenwagen mit Blaulicht sperrten den Tatort weiträumig ab. Streifenbeamte mit Maschinenpistolen sicherten den Bereich zusätzlich ab. Die Gefahrenwarnung für die Stadtteile Groß Borstel und Alsterdorf wurde um drei Uhr nachts wieder aufgehoben. Die Innenbehörde hatte in einer Warnmeldung die Anwohner dazu aufgefordert, sich vorläufig nicht ins Freie zu begeben.
    Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher zeigte sich bestürzt. Die Meldungen seien erschütternd, schrieb er bei Twitter. Den Angehörigen der Opfer gelte sein tiefes Mitgefühl. Auch Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger sprach von fürchterlichen Nachrichten.
    Diese Nachricht wurde am 10.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.