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Putellas vor Gericht
Mehrere Spielerinnen bestätigen Hermosos Darstellung - nach erzwungenem Kuss "Druck ausgeübt"

Der frühere Präsident des spanischen Fußball-Verbandes, Luis Rubiales, hat nach dem erzwungenen Kuss mit Jenni Hermoso offenbar Druck auf die Weltmeisterin ausgeübt. Dies geht aus Aussagen der ehemaligen Weltfußballerin Alexia Putellas und ihren Kolleginnen Irene Paredes und Misa Rodriguez hervor.

    Das Bild zeigt Luis Rubiales während einer Rede an einem Pult mit einem Mikrofon.
    Luis Rubiales, der inzwischen zurückgetretene Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF, hielt zunächst noch an seinem Amt fest. (IMAGO / Pacific Press Agency / IMAGO / Hugo Ortuño)
    Sie alle erklärten, dass Rubiales und dessen Gefolge Hermoso unter Druck gesetzt hätten, um den mittlerweile zurückgetretenen Präsidenten im besseren Licht dastehen zu lassen. Das melden mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf spanische Justizkreise. Putellas und Paredes waren demnach per Video zugeschaltet, Rodriguez sagte vor Ort aus. Die drei sagten auch aus, dass Hermoso mit dem Kuss nicht einverstanden gewesen sei.
    Bei der Siegerehrung nach dem Finale der Frauen-WM in Australien und Neuseeland am 20. August hatte Rubiales die Spielerin Hermoso gegen deren Willen auf den Mund geküsst. Dies löste einen Sturm der Entrüstung aus, die Weltmeisterinnen traten vorübergehend in den Streik, Rubiales blieb erst stur im Amt, gab es unter großem Druck dann aber doch auf. Er darf sich zudem Hermoso weder nähern, noch Kontakt zu ihr aufnehmen. Der umstrittene Weltmeister-Coach Jorge Vilda wurde im Zuge der Aufarbeitung der WM entlassen.