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Bürgerbefragung
Mehrheit der Einwohner in Grünheide gegen Erweiterung der Tesla-Fabrik

Die Erweiterungspläne für die Fabrik des Autoherstellers Tesla in Grünheide bei Berlin sind bei einer Bürgerbefragung mehrheitlich auf Ablehnung gestoßen. Mit Nein stimmten bei der Befragung rund 3.500 Einwohner, mit Ja knapp 1.900, wie die Gemeinde in Brandenburg mitteilte. Das Votum der Bürgerbefragung ist nicht bindend - es gilt aber als wichtiger Hinweis für die Entscheidung des Gemeinderates.

    Eine Luftaufnahme des Werksgeländes der Tesla-Gigafactory in Brandenburg. Eine Fabrik befindet sich in einem Wald.
    Telsa will das Werk in Grünheide erweitern und 100 Hektar Wald roden. (picture alliance / dpa / Christoph Soeder)
    Tesla will neben dem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände auf zusätzlichen rund 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden.
    An der Befragung beteiligten sich rund 5400 Bürgerinnen und Bürger. Die Beteiligung lag nach Angaben der Gemeinde bei über 70 Prozent.

    Gegner protestieren - Tesla sieht Vorteile  

    Naturschützer und Bürgerinitiativen sind gegen die Erweiterung. Sie verweisen zum Beispiel darauf, dass Wald gerodet werden muss und ein Teil des Geländes im Wasserschutzgebiet liegt. Tesla sieht Vorteile für die Region. Der Güterverkehr auf der Straße könne mit dem Werksbahnhof entlastet werden. Es geht auch um mehr Liefersicherheit durch Lagerflächen. Erst kürzlich musste Tesla die Autofertigung rund zwei Wochen aussetzen, weil Teile wegen der unsicheren Lage im Roten Meer fehlten.

    Tesla plant Erweiterung und Ausbau

    Tesla will in Grünheide künftig mehr Autos bauen und dafür das Werk auf dem bestehenden Gelände vergrößern. Das Unternehmen will die Produktionskapazität vom aktuellen Etappenziel von 500.000 Autos im Jahr auf eine Million verdoppeln. Derzeit arbeiten dort rund 12.500 Beschäftigte, die zuletzt 6.000 Autos in der Woche fertigten - das sind umgerechnet 300.000 Fahrzeuge im Jahr.
     
     
    Diese Nachricht wurde am 20.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.