Studie
Mehrheit sorgt sich um Zusammenhalt in Deutschland

Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland sorgt sich laut einer Erhebung um den Zusammenhalt der Gesellschaft. Rund 76 Prozent der Befragten stimmten voll oder weitgehend der Aussage dazu, dass der Zusammenhalt gefährdet sei.

    Viele Menschen in der Fußgängerzone nahe des Wuppertaler Hauptbahnhofs
    Die Mehrheit der Deutschen sorgt sich um Zusammenhalt. (picture alliance / Jochen Tack)
    Das ergab eine repräsentative Studie im Auftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Rund drei Viertel führten das auf soziale Ungleichheiten zurück. Auch die Robert Bosch Stiftung hatte Anfang der Woche vor sozialen Spannungen gewarnt. Laut deren Vielfaltsbarometer ist Deutschland deutlich weniger tolerant geworden als 2019.

    Soziologe Sauer: Mit Ungleichheiten abfinden - und auf Umgang damit konzentrieren

    Teile der Politik und der Gesellschaft drängen wegen solcher Ergebnisse immer wieder auf Umverteilungen. Der Soziologe Hanno Sauer von der Universität Utrecht bezweifelt in seinen Veröffentlichungen, dass sich eine Gesellschaft überhaupt mit ökonomischen Umverteilungsmaßnahmen nach den allgemein verbreiteten Gerechtigkeitsvorstellungen gestalten lässt.
    Im WDR und Deutschlandfunk Kultur sagte er, je mehr man wirtschaftlich Gleichheit herstelle, desto mehr prägten sich andere Formen sozialer Statushierarchien heraus. In modernen, liberalen Gesellschaften müsse man sich mit Ungleichheiten abfinden und sich mehr auf den Umgang damit konzentrieren.
    Diese Nachricht wurde am 18.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.