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Medienforschung
Mehrjährige Studie untersucht Erkennbarkeit von rechtsextremen Inhalten in Sozialen Netzwerken

Das JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung in München startet eine mehrjährige Untersuchung zu Rechtsextremismus auf Social-Media-Plattformen.

    Eine Hand wischt über Social-Media-Icons auf einem Smartphone.
    Laut einem Münchener Medienforscher werden viele rechtsextreme Inhalte in sozialen Netzwerken nicht mehr als diese erkannt. (picture alliance / NurPhoto / Jonathan Raa)
    Es soll herausgefunden werden, ob, wie und wann Jugendliche die Hintergründe von veröffentlichten Inhalten erkennen. Forschungsleiter Niels Brüggen sagte dem Evangelischen Pressedienst, rechtspopulistische und rechtsextreme Agitation im Internet habe sich in den vergangenen Jahren deutlich professionalisiert. In sozialen Medien verbreitete Texte, Bilder und Videos seien "nicht mehr plump und holzschnittartig, sondern durchaus raffiniert gemacht". Es steche ein bestimmter Lifestyle hervor, der Vorwand sei, um völkische, rechtsextreme Ideologie zu verbreiten. Die Hypothese der Forschungsgruppe ist aktuell, dass die meisten, die solche Inhalte teilen, den Kontext nicht erfassen.
    Ziel sei auch, Lösungsansätze zu erarbeiten - etwa durch die Vernetzung mit Akteuren der politischen Bildung und einem Podcast-Projekt, das sich gezielt an junge Menschen richtet. Die auf vier Jahre angelegte Untersuchung ist laut Medienforscher Brüggen Teil eines Forschungsverbunds für Gegenwartsanalysen, Erinnerungspraxis und Gegenstrategien zum Rechtsextremismus in Bayern.
    Diese Nachricht wurde am 08.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.