Mehrsprachigkeit in Europa
Im Rahmen des Europäischen Jahres der Sprachen richtet die FU Berlin vom 28. bis 30. Juni den internationalen Sprachenkongress "Mehrsprachigkeit und neue Lernumgebungen" aus. Rund 400 Experten aus ganz Europa nehmen an der Konferenz teil. Im Zentrum der Veranstaltung steht die Verantwortung der Universitäten für die Förderung der Vielsprachigkeit in Europa. An den meisten deutschen Hochschulen wird bislang außerhalb der Sprachenfächer wenig für die Sprachausbildung der Studierenden getan. Eigeninitiative ist gefragt. Astrid Eckert, jetzt Studentin der amerikanischen Geschichte, ging gleich nach dem Abitur für ein Jahr nach London: "Weil ich mit kleinen Kindern zu tun hatte, hat mir das sehr gut geholfen, denn sprachlich waren die ungefähr da, wo ich war." Als sie im Hauptstudium in den USA studierte, haben ihr diese Erfahrungen geholfen: "Ich wäre sicher nicht gleich in der Lage gewesen, am Anfang meine Hausaufgaben in Englisch zu schreiben." Stephania Galassi ging es ähnlich, als sie von Italien nach Deutschland kam, obwohl sie schon sechs Jahre Germanistik studiert hatte. "Besucht man Deutschland nur als Tourist, dann reichen die Vorbereitungen an der Uni schon. Aber nicht, wenn man auch Zeitungen lesen will." Wolfgang Mackiewicz, Präsident des europäischen Sprachenrats regt an, die ausländischen Studierenden zu nutzen, um auch den deutschen mehr Fremdsprachenkenntnisse zu vermitteln: "Die ausländischen wollen Deutsch lernen, unsere Studenten wollen andere Sprachen lernen. Wir müssen sie zusammen bringen, nicht unbedingt in der Kneipe, sondern bei der Bewältigung sprachlicher Aufgaben." In bundesweit mittlerweile 42 Studiengängen wird heute Englisch und Deutsch unterrichtet. In einigen Regionen Europas gibt es bereits bilinguale Hochschulen, zum Beispiel in der Schweiz.