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Mein Klassiker - Heinz Rudolf Kunze
"Kann die meisten Passagen von 'Raumpatroullie Orion' auswendig"

Die halbe Nation saß Mitte der 1960er vorm Fernseher, als samstags nach der Tagesschau "Raumpatrouille Orion" schwarzweiße Visionen von der Zukunft ins Wohnzimmer ausstrahlte. Bis heute ist die Kultserie mehr als zwanzigmal im deutschen TV wiederholt worden. Heinz Rudolf Kunze hat sie aber viel öfter gesehen.

Von Oliver Rustemeyer | 29.11.2016
    Der Musiker Heinz Rudolf Kunze posiert am 02.11.2016 in Köln bei einem Set Termin zu "Ronny's Pop Show", eine RTLNitro Eigenproduktion.
    Der Musiker Heinz Rudolf Kunze posiert bei einem Set Termin zu "Ronny's Pop Show" (picture alliance / Horst Galuschka / dpa)
    Hier ist Heinz Rudolf Kunze. Und wenn ich schon mal so eine Frage bekomme, "Was ist dein absoluter Favorit?", und nicht lange drüber nachdenken darf, würde ich spontan sagen: Das ist die ARD-Serie aus den Sechziger Jahren "Raumpatrouille Orion".
    "Habe diese sieben Folgen schätzungsweise hundertmal gesehen"
    Es war die erste Abendserie, die ich als kleiner Junge mit meinen Eltern sehen durfte. Also ich war glaube ich elf Jahre alt, als das zum ersten Mal ausgestrahlt wurde. Und das war für mich ein unvergessliches Erlebnis, diese kultigen nur sieben Folgen, die es ja gab. Danach war ja die Handlung sozusagen abgeschlossen, es wurde auch nie fortgesetzt. Natürlich wurde es häufig wiederholt, aber es wurde nie erweitert.
    Ich habe diese sieben Folgen schätzungsweise hundertmal gesehen in meinem Leben und kann die meisten Passagen auswendig mitsprechen.
    Herrlich ist zum Beispiel dieser knarzige Wehrmachts-Ton von Sir Arthur, nämlich gespielt von Franz Schafheitlin, dem Chef der ORB, der Obersten Raumbehörde, der in Folge 2, als die Supernova auf die Welt zurast, in einem wirklich knarzigen Ostfront-Wehrmachts-Ton sagt: 'Aber wie soll ich denn die Erde evakuieren lassen, wenn mir doch nur ein Viertel der Schiffe zur Verfügung steht?! Mein Gott, verstehen Sie das denn nicht?!'
    Märchenheld der Zukunft
    Für mich war Commander Cliff Allister McLane, gespielt von Dietmar Schönherr, mein persönlicher Harun ar-Raschid. Er war mein Märchenheld, allerdings in der Zukunft.
    Es gehört zu den schönsten Erfahrungen, die ich in diesem Leben und Beruf machen durfte, dass ich Dietmar Schönherr kennengelernt habe.
    Als ich ihn kennenlernte, wollte er davon noch gar nichts wissen. Da war ein typischer gekränkter Schauspieler, der nicht immer nur mit einer Sache identifiziert werden will und der dann aufbrausend zu mir sagte: 'Was reden Sie immer von der Orion?! Ich habe den "Jedermann" in Basel gesielt und den Sowieso in Zürich!' Und irgendwann waren wir dann per Du und haben uns auf die Einzelheiten dieser wunderbaren Raumodyssee eingelassen.