
Mein Name ist Michy Reincke, und mein Klassiker ist "Kiss" von Prince.
Was, glaube ich, sehr verkannt wird, ist, dass er auf allen Gebieten ein Ausnahmetalent war. Sowohl als Songschreiber, als auch als Texter, als Sänger, als Tänzer und insbesondere als Gitarrist.
Dieser Song ist so speziell und hochinnovativ, weil er mit einer Falsettstimme und einem sehr klaren Arrangement etwas schafft, was niemand vorher probiert hat.
Man muss es in dem Zeitrahmen sehen: Ich meine, das ist 1986. Alle haben Rhythmusmaschinen so eingesetzt, die sollten so nach richtigem Schlagzeug klingen, nur besser gespielt und geradeaus, und er hat Rhythmusmaschinen immer so eingesetzt, als wären sie Rhythmusmaschinen!
Die Lebendigkeit kam über seine musikalische Persönlichkeit und dadurch hatten selbst seine programmierten Songs, waren sehr viel lebendiger als alles, was in der Zeit entstanden ist.
Als ich dieses Lied zum ersten Mal hörte – da hatte ich selbst schon Schallplatten aufgenommen – aber es war etwas… Dieser Künstler hat mich von Anfang an fasziniert und wenn das mit meiner Musik nicht so wahnsinnig viel zu tun hatte am Anfang, habe ich das sehr bewundert, wie jemand so frei ist, so einen freien Geist hat, sich über alles hinwegzusetzen und diese Produktion "Kiss" ist für mich in der Zeit, wo sie entstanden ist, irgendwie was, was vom Himmel gefallen ist.