"Mr Corelli in London” so lautet der Titel der neuesten Einspielung des Blockflötisten Maurice Steger, in deren Mittelpunkt Arcangelo Corellis Konzerte op.5 in der Bearbeitung von Francesco Geminiani stehen, einer Sammlung mit dem Titel:
"Mr. Corellis Opus 5 in the orchestral edition by Francesco Xaverio Geminiani and ornamented versions of severall Eminent Masters”. Diese Produktion mit The English Concert unter der Leitung von Laurence Cummings entstand im Juli 2009 in London und erschien bei Harmonia Mundi USA. Im Studio begrüßt Sie dazu Christiane Lehnigk.
1. Arcangelo Corelli/ F.Geminiani
Aus: Concerto per flauto No.10
2. Allemanda. Allegro 1'56”
Der Schweizer Blockflötist Maurice Steger gehört heute international zu den schillerndsten Musikerpersönlichkeiten seines Faches nicht nur in der Alte-Musik-Szene. Sein virtuoses, facettenreiches und energiegeladenes Spiel ist einzigartig und jede seiner Darbietungen lebt von seiner mitreißenden Ausstrahlung. Es gibt viele Attribute, mit denen der Ausnahmekünstler bedacht wird: er gilt als der beste Blockflötist schlechthin, als der schnellste, - auch der teuerste-, der charmanteste, kollegialste und authentischste, der es mit seinem Instrument sogar bis in die Carnegie Hall geschafft hat.
Maurice Steger, Schüler von Pedro Memelsdorff und Kees Boeke, ist mit vielfachen Preisen ausgezeichnet und spielt als Solist mit führenden Ensembles der Originalklang-Bewegung zusammen, wie zum Beispiel der Akademie für Alte Musik, Europa Galante, Accademia Bizantina oder I Barocchisti. Aber er konzertiert auch mit modernen Kammerorchestern wie den London Mozart Players, den Berliner Barocksolisten oder dem Zürcher Kammerorchester und dirigiert inzwischen auch selbst verschiedene Sinfonie- und Kammerorchester. Maurice Steger setzt sich für selten gespieltes Repertoire ein und entwickelt auch außergewöhnliche Programmkonzepte, zu denen ebenso zeitgenössische Werke, Uraufführungen und Kinderprogramme gehören. Doch bleibt die Alte Musik der Mittelpunkt seiner Arbeit.
In The English Concert, einem der europaweit renommiertesten Kammerorchester, hat er einen kongenialen Partner für einige seiner Orchester-Konzert-Programme gefunden.
Das englische Ensemble, das von Trevor Pinnock gegründet und 30 Jahre lang geleitet wurde, hat nach dem Weggang von Andrew Manze mit Harry Bicket einen künstlerischen Leiter, der es vermag, auch die letzten Ressourcen der Musiker zu aktivieren. Dieses Projekt erarbeiteten die Künstler mit dem Cembalisten und Dirigenten Laurence Cummings zusammen, einem enthusiastischen Bach- und Händelspezialisten.
Maurice Steger über seine Zusammenarbeit mit dem English Concert, die im Jahre 2007 begann:
"Also, als ich erst nach London kam ... . da hat sich dann sehr, sehr viel entwickelt, haben wir uns angenähert gegenseitig ... auch voneinander gelernt ... dass die englische Art ... vielleicht ein bisschen objektiver ist ... ist das Ensemble ein hervorragender Klangkörper ... mit ein bisschen "spirit" auch ... dass sie mich angesteckt haben mit einer Klanglichkeit, die so rund und so ausgefeilt und wunderschön ist ... niemals der Fall wäre."
Das Programm dieser CD umfasst Ausschnitte eines Repertoires, das im England zu Beginn des 18.Jahrhunderts und noch zu Zeiten von Georg Friedrich Händel, zu den modischsten gehörte. Arcangelo Corelli war zu einem der angesehensten Komponisten auf der Insel mutiert, obwohl seine Musik schon 50 Jahre alt war, als seine Landsleute Francesco Geminiani und Francesco Barsanti in London eintrafen und sich vor allem sein op.5 als Vorlage von virtuosen Bearbeitungen vornahmen. Corelli selbst hatte nie das britische Königreich betreten, aber dort sollten seine Kompositionen zu höchstem Ruhm gereichen. Zahlreiche Laien- und Profiformationen hatten es für Jahrzehnte in ihre Richtlinien geschrieben, dass die Concerti von Corelli zum ständigen Standartrepertoire zu gehören hatten. Dabei waren dessen Werke Gegenstand zahlloser Bearbeitungen, ausgezierter Transkriptionen und Variationen.
2. Arcangelo Corelli/ F.Geminiani
Concerto per flauto Nr.10
4.Giga.Allegro
Dies waren Maurice Steger und The English Concert unter der Leitung von Laurence Cummings mit den letzten beiden Sätzen, Giga und Gavotta, aus dem Concerto per flauto F-dur Nr.10 von Arcangelo Corelli in der Bearbeitung von Francesco Geminiani.
Vor allem die zwölf Sonaten op.5 von Corelli waren es, die die Grundlage einer Vielzahl von Bearbeitungen in Großbritannien bildeten. Vor allem der 2.Teil der Sammlung mit den weltlichen 'Sonate da camera' und seinen Tanzsätzen traf den Geschmack des Publikums. Die von Corelli ursprünglich als Solo-Violinsonaten konzipierten Werke wurden für verschiedene Ensembles oder als Blockflöten- und Cembalostücke umgeschrieben und wurden zu regelrechten Hits. Seine 'neuen' Concert großi nach Corellis op.5 waren sehr beliebt und wurden von vielen Societies und Orchestern über Jahre abonniert und mit Erfolg in ganz England gespielt. Und schon bald dienten Geminianis Concerti wiederum als orchestrale Vorlagen für extravagante Virtuosen, die darüber einen eigen gestalteten Solopart vorführten.
Maurice Steger hat für dieses Projekt alle diese englischen Manuskripte gesichtet, studiert und eine Auswahl an interessanten Beispielen getroffen. Die einst so klaren, geradlinigen und einfach strukturierten Stücke wurden in den Bearbeitungen so umgewandelt, dass daraus "eine der reichsten Quellen englischer Barockvirtuosität entstanden ist."
Eine übliche Praxis war es damals auch, so genannte Favorites, die schönsten Sätze einer Sonate oder eines Concerto, mit kunstvollen Variationen auszuschmücken und daraus selbstständige kleine Kunstwerke zu machen. Hier wird zum Beispiel Corellis Gigg aus dem 5.Concerto als eigenständiges Intermezzo mit einer Variation eines Sigr. Cateni und einer weiteren Variationsfolge vom englischen Blockflötisten Robert Valentine vorgestellt.
3. Arcangelo Corelli/ F.Geminiani
Gigg
"Mr.Corelli und die Blockflöte: A Perfect Match", so beschreibt Maurice Steger dieses Projekt mit den Bearbeitungen von Konzerten aus op. 5 von Arcangelo Corelli.
Es ist nicht ganz genau ersichtlich, für welche Instrumente diese Bearbeitungen in den Manuskripten gedacht waren, aber die Violine und die Blockflöte gehörten mit Sicherheit dazu. Vier verschiedene englische Instrumententypen von Blockflöten hat Steger für diese Einspielung benutzt und sämtliche Concert erstmals in ihren Originaltonarten, analog den Anweisungen des Verlegers Walsh, eingespielt. 'Keine der Handschriften', so Steger , weicht trotz allerlei Girlandenwerk in Harmonie und Melodieführung von der ursprünglichen Linie ab und zeige den Respekt, den die Musiker dieser Zeitepoche dem "alten" Maestro Corellli zollten. "Eine verzierte Fassung von diesen Traktaten wieder hörbar zu machen," so Steger, "lässt in mir einerseits die Beziehung zum italienischen Original, aber auch zum English taste jener Zeit und zu dessen ebenso hoch artifizieller wie naturalistischer Art neu entfachen und bestärkt meine Liebe dazu. Ein Abenteuer der Extraklasse."
Das English Chamber Orchestra ist Maurice Steger hier ein adäquater Partner, der zwar nicht ganz den Elan junger Alte Musik-Ensembles hat und eigentlich auch ein wenig zu groß besetzt ist, ihm aber dafür stilsicher und technisch perfekt zur Seite steht. Maurice Steger kann diese Stücke scheinbar mühelos spielen, - ohne einen Knoten in die Blockflöte zu bekommen.
4. Arcangelo Corelli/ F.Geminiani
Corrente. Allegro
Die Neue Platte im Deutschlandfunk. Wir stellten Ihnen heute die neueste Produktion des Blockflötisten Maurice Steger und The English Concert unter der Leitung von Laurence Cummings vor, "Mr.Corelli in London". Erschienen ist die CD bei Harmonia mundi USA
Im Studio verabschiedet sich damit, mit Dank fürs Zuhören, Christiane Lehnigk.
"Mr. Corellis Opus 5 in the orchestral edition by Francesco Xaverio Geminiani and ornamented versions of severall Eminent Masters”. Diese Produktion mit The English Concert unter der Leitung von Laurence Cummings entstand im Juli 2009 in London und erschien bei Harmonia Mundi USA. Im Studio begrüßt Sie dazu Christiane Lehnigk.
1. Arcangelo Corelli/ F.Geminiani
Aus: Concerto per flauto No.10
2. Allemanda. Allegro 1'56”
Der Schweizer Blockflötist Maurice Steger gehört heute international zu den schillerndsten Musikerpersönlichkeiten seines Faches nicht nur in der Alte-Musik-Szene. Sein virtuoses, facettenreiches und energiegeladenes Spiel ist einzigartig und jede seiner Darbietungen lebt von seiner mitreißenden Ausstrahlung. Es gibt viele Attribute, mit denen der Ausnahmekünstler bedacht wird: er gilt als der beste Blockflötist schlechthin, als der schnellste, - auch der teuerste-, der charmanteste, kollegialste und authentischste, der es mit seinem Instrument sogar bis in die Carnegie Hall geschafft hat.
Maurice Steger, Schüler von Pedro Memelsdorff und Kees Boeke, ist mit vielfachen Preisen ausgezeichnet und spielt als Solist mit führenden Ensembles der Originalklang-Bewegung zusammen, wie zum Beispiel der Akademie für Alte Musik, Europa Galante, Accademia Bizantina oder I Barocchisti. Aber er konzertiert auch mit modernen Kammerorchestern wie den London Mozart Players, den Berliner Barocksolisten oder dem Zürcher Kammerorchester und dirigiert inzwischen auch selbst verschiedene Sinfonie- und Kammerorchester. Maurice Steger setzt sich für selten gespieltes Repertoire ein und entwickelt auch außergewöhnliche Programmkonzepte, zu denen ebenso zeitgenössische Werke, Uraufführungen und Kinderprogramme gehören. Doch bleibt die Alte Musik der Mittelpunkt seiner Arbeit.
In The English Concert, einem der europaweit renommiertesten Kammerorchester, hat er einen kongenialen Partner für einige seiner Orchester-Konzert-Programme gefunden.
Das englische Ensemble, das von Trevor Pinnock gegründet und 30 Jahre lang geleitet wurde, hat nach dem Weggang von Andrew Manze mit Harry Bicket einen künstlerischen Leiter, der es vermag, auch die letzten Ressourcen der Musiker zu aktivieren. Dieses Projekt erarbeiteten die Künstler mit dem Cembalisten und Dirigenten Laurence Cummings zusammen, einem enthusiastischen Bach- und Händelspezialisten.
Maurice Steger über seine Zusammenarbeit mit dem English Concert, die im Jahre 2007 begann:
"Also, als ich erst nach London kam ... . da hat sich dann sehr, sehr viel entwickelt, haben wir uns angenähert gegenseitig ... auch voneinander gelernt ... dass die englische Art ... vielleicht ein bisschen objektiver ist ... ist das Ensemble ein hervorragender Klangkörper ... mit ein bisschen "spirit" auch ... dass sie mich angesteckt haben mit einer Klanglichkeit, die so rund und so ausgefeilt und wunderschön ist ... niemals der Fall wäre."
Das Programm dieser CD umfasst Ausschnitte eines Repertoires, das im England zu Beginn des 18.Jahrhunderts und noch zu Zeiten von Georg Friedrich Händel, zu den modischsten gehörte. Arcangelo Corelli war zu einem der angesehensten Komponisten auf der Insel mutiert, obwohl seine Musik schon 50 Jahre alt war, als seine Landsleute Francesco Geminiani und Francesco Barsanti in London eintrafen und sich vor allem sein op.5 als Vorlage von virtuosen Bearbeitungen vornahmen. Corelli selbst hatte nie das britische Königreich betreten, aber dort sollten seine Kompositionen zu höchstem Ruhm gereichen. Zahlreiche Laien- und Profiformationen hatten es für Jahrzehnte in ihre Richtlinien geschrieben, dass die Concerti von Corelli zum ständigen Standartrepertoire zu gehören hatten. Dabei waren dessen Werke Gegenstand zahlloser Bearbeitungen, ausgezierter Transkriptionen und Variationen.
2. Arcangelo Corelli/ F.Geminiani
Concerto per flauto Nr.10
4.Giga.Allegro
Dies waren Maurice Steger und The English Concert unter der Leitung von Laurence Cummings mit den letzten beiden Sätzen, Giga und Gavotta, aus dem Concerto per flauto F-dur Nr.10 von Arcangelo Corelli in der Bearbeitung von Francesco Geminiani.
Vor allem die zwölf Sonaten op.5 von Corelli waren es, die die Grundlage einer Vielzahl von Bearbeitungen in Großbritannien bildeten. Vor allem der 2.Teil der Sammlung mit den weltlichen 'Sonate da camera' und seinen Tanzsätzen traf den Geschmack des Publikums. Die von Corelli ursprünglich als Solo-Violinsonaten konzipierten Werke wurden für verschiedene Ensembles oder als Blockflöten- und Cembalostücke umgeschrieben und wurden zu regelrechten Hits. Seine 'neuen' Concert großi nach Corellis op.5 waren sehr beliebt und wurden von vielen Societies und Orchestern über Jahre abonniert und mit Erfolg in ganz England gespielt. Und schon bald dienten Geminianis Concerti wiederum als orchestrale Vorlagen für extravagante Virtuosen, die darüber einen eigen gestalteten Solopart vorführten.
Maurice Steger hat für dieses Projekt alle diese englischen Manuskripte gesichtet, studiert und eine Auswahl an interessanten Beispielen getroffen. Die einst so klaren, geradlinigen und einfach strukturierten Stücke wurden in den Bearbeitungen so umgewandelt, dass daraus "eine der reichsten Quellen englischer Barockvirtuosität entstanden ist."
Eine übliche Praxis war es damals auch, so genannte Favorites, die schönsten Sätze einer Sonate oder eines Concerto, mit kunstvollen Variationen auszuschmücken und daraus selbstständige kleine Kunstwerke zu machen. Hier wird zum Beispiel Corellis Gigg aus dem 5.Concerto als eigenständiges Intermezzo mit einer Variation eines Sigr. Cateni und einer weiteren Variationsfolge vom englischen Blockflötisten Robert Valentine vorgestellt.
3. Arcangelo Corelli/ F.Geminiani
Gigg
"Mr.Corelli und die Blockflöte: A Perfect Match", so beschreibt Maurice Steger dieses Projekt mit den Bearbeitungen von Konzerten aus op. 5 von Arcangelo Corelli.
Es ist nicht ganz genau ersichtlich, für welche Instrumente diese Bearbeitungen in den Manuskripten gedacht waren, aber die Violine und die Blockflöte gehörten mit Sicherheit dazu. Vier verschiedene englische Instrumententypen von Blockflöten hat Steger für diese Einspielung benutzt und sämtliche Concert erstmals in ihren Originaltonarten, analog den Anweisungen des Verlegers Walsh, eingespielt. 'Keine der Handschriften', so Steger , weicht trotz allerlei Girlandenwerk in Harmonie und Melodieführung von der ursprünglichen Linie ab und zeige den Respekt, den die Musiker dieser Zeitepoche dem "alten" Maestro Corellli zollten. "Eine verzierte Fassung von diesen Traktaten wieder hörbar zu machen," so Steger, "lässt in mir einerseits die Beziehung zum italienischen Original, aber auch zum English taste jener Zeit und zu dessen ebenso hoch artifizieller wie naturalistischer Art neu entfachen und bestärkt meine Liebe dazu. Ein Abenteuer der Extraklasse."
Das English Chamber Orchestra ist Maurice Steger hier ein adäquater Partner, der zwar nicht ganz den Elan junger Alte Musik-Ensembles hat und eigentlich auch ein wenig zu groß besetzt ist, ihm aber dafür stilsicher und technisch perfekt zur Seite steht. Maurice Steger kann diese Stücke scheinbar mühelos spielen, - ohne einen Knoten in die Blockflöte zu bekommen.
4. Arcangelo Corelli/ F.Geminiani
Corrente. Allegro
Die Neue Platte im Deutschlandfunk. Wir stellten Ihnen heute die neueste Produktion des Blockflötisten Maurice Steger und The English Concert unter der Leitung von Laurence Cummings vor, "Mr.Corelli in London". Erschienen ist die CD bei Harmonia mundi USA
Im Studio verabschiedet sich damit, mit Dank fürs Zuhören, Christiane Lehnigk.