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Das Orakel von Delphi war das wichtigste Heiligtum im antiken Griechenland. Pilger bekamen dort von der Pythia, der Priesterin Apollos, in Form kryptischer Sprüche Ratschläge. Austretende Gase, so berichtet der antike Autor Plutarch, sollen die Pythia in Trance versetzt haben. Die nachlassende Macht des Orakels erklärt er mit dem Versiegen der Gasquelle. Geologen nahmen diese Angaben bislang nicht ernst. Doch Plutarch hatte recht - wie der Geologe John de Boer von der Universität Connecticut jetzt nachweisen konnte. Im Fachblatt "Geology" berichtet er, dass er im Quellwasser nahe des Orakels Spuren von Äthan, Methan, und Äthylen fand. Die euphorisierenden Effekte von Äthylen, das im letzten Jahrhundert als Narkosemittel verwendet wurde, passen zu Plutarchs Beschreibung des Gases, das die Pythia inhalierte.

    [Quelle: mawi]