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Affen am unteren Ende der sozialen Hierarchie werden leichter kokainsüchtig als ranghöhere Tiere. Das fand der britische Forscher Michael Nader heraus. Er beobachtete wie sich die Hierarchie in einer Gruppe von 20 Makaken herausbildete. Mit Hilfe eines Positronenemissionstomographen schaute der Wissenschaftler sich dann die Gehirne der Affen an. Die erfolgreichen dominanten Affen hatten 20 Prozent mehr Bindungsstellen für den Botenstoff Dopamin als rangniedrigere Tiere. Durch Dopamin werden im Gehirn Empfindungen wie Schmerz und Vergnügen ausgelöst. Dopamin wird auch durch bestimmte Drogen wie Kokain und Ecstasy beeinflußt. In einem weiteren Schritt brachte Michael Nader den Affen dann bei, wie sie sich Kokain aus einem speziellen Fütterungsgerät beschaffen können. Alle Affen in der Gruppe nahmen Kokain zu sich. Aber nur die rangniedrigsten Tiere wurden auch abhängig von der Droge. Das hängt möglicherweise mit der niedrigen Anzahl von Dopaminbindungsstellen in ihrem Gehirn zusammen. Vermutlich sind aber noch andere Prozesse im Gehirn an der Entstehung einer Kokainabhängigkeit beteiligt. Michael Nader warnt davor seine Ergebnisse von den Affen auf den Menschen zu übertragen. Schließlich sind Kokainabhängige unter Menschen in allen gesellschaftlichen Schichten zu finden.