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+++Die Bundesregierung und die Wirtschaft gründen ein Bündnis für elektronische Signaturen+++Musiktausch soll US-Studenten in den Ruin stürzen+++Europas Chiphersteller fordern Strafzölle für koreanische Wettbewerber+++Jugendschutz.net beanstandete über 800 deutsche Online-Anbieter im Jahr 2002+++Weltpolitik und Wirtschaftsrisiken beeinträchtigen IT-Ausgaben+++Die irakischen Behörden sehen den Gebrauch von Handy als ''verräterischen Akt''+++Illegale Software bremst das Wachstum in der IT-Branche+++Auf dem Mobilfunkmarkt zeichnet sich eine neue Allianz für Datendienste ab+++Indien nimmt seinen ersten eigenen Supercomputer in Betrieb+++Bei der Mobilfunk-Regulierung droht ein Konflikt mit der EU+++SMS -Nachrichten lohnen sich auch für Festnetz-Betreiber+++

    Die Bundesregierung und die Wirtschaft gründen ein Bündnis für elektronische Signaturen.

    Das Ende der Woche in Berlin gegründete Bündnis soll die Entwicklung zu Online-Geschäften und Online-Behördengängen vorantreiben. Obwohl es ein Schritt in die richtige Richtung sei, habe das Bündnis aber viele Schwächen, hieß es bei der Gesellschaft für Informatik in Bonn. Unter anderem trage es nicht zur Vereinheitlichung der Signaturverfahren bei. Die Bundesregierung selbst nutze unterschiedliche Signaturen für verschiedene Geschäftsprozesse. Erst wenn es analog zur handschriftlichen Unterschrift ein einheitliches Signaturverfahren für alle relevanten Geschäftsprozesse gebe, werde es sich auch in der Bevölkerung durchsetzen.

    Musiktausch soll US-Studenten in den Ruin stürzen.

    Der amerikanische Verband der Musikindustrie RIAA erhob am Donnerstag Anklage gegen vier Studenten. Der Vorwurf lautet: Einrichten einer Tauschbörse auf den Rechnern der Universitäten zur illegalen Verbreitung von Musik. Die Musikindustrie beziffert den ihr durch den Tausch jedes einzelnen Songs entstandenen Schadens auf 150.000 Dollar. Erschwerend komme hinzu, so die RIAA, dass die Studenten in der Campus-Zeitung von Princeton einen Artikel veröffentlicht hatten, der offen zum Raubkopieren von Musik aufforderte. Die Klage ist Folge einer Aktion der amerikanischen Musikindustrie, gegen den Datentausch auf Universitätsrechnern vorzugehen.

    Europas Chiphersteller fordern Strafzölle für koreanische Wettbewerber.

    Nach einer Meldung des Magazins "Spiegel" hatte die amerikanische Wettbewerbsbehörde in der letzten Woche einen Strafzoll von fast 60 Prozent auf Produkte der koreanischen Firma Hynix verhängt. Dem Konzern wird vorgeworfen, mit Staatshilfe die Preise für Chips bis unter die Selbstkostengrenze getrieben zu haben. Europäische Chiphersteller befürchten, dass Hynix nun auf Europa ausweichen könnte. Ende des Monats will die EU-Kommission ihre Strafzollempfehlung vorlegen. Insider rechnen damit, dass die europäischen Strafzölle über 30 Prozent liegen könnten.

    Jugendschutz.net beanstandete über 800 deutsche Online-Anbieter im Jahr 2002.

    Wie das rheinland-pfälzische Jugendministerium gestern in Mainz mitteilte, hätten in 75 Prozent der Fälle die Betreiber die Seiten anschließend ausreichend geändert. Die Adressen von ca. 130 Anbietern von harter Pornografie wurden an das Bundeskriminalamt weitergeleitet. Adressen von ca.140 Anbietern mit extremistischen oder gewaltverherrlichenden Inhalten gingen zu strafrechtlichen Verfolgung an die Bundesländer. 178 Internet-Angebote mit rechtsextremen Inhalten wurden geschlossen, darunter 58 deutschsprachige Seiten, die aus dem Ausland ins Netz gestellt worden waren.

    Weltpolitik und Wirtschaftsrisiken beeinträchtigen IT-Ausgaben.

    Die weltweiten Ausgaben für Informationstechnologie werden in diesem Jahr nur um 2,3 Prozent steigen. Diese Schätzung veröffentlichte die amerikanische Martkforschungsfirma IDC Ende der Woche. Damit senkte sie ihre bisherige Prognose von 3,7 Prozent deutlich. IDC rechnet für den Hardware-Bereich mit einem weltweiten Ausgabenrückgang von 0,5 Prozent, während Software um 4,5 und Dienstleistungen um 3,5 Prozent zulegen dürften. Für das nächste Jahre wird ein Ausgabenanstieg von vier bis sechs Prozent erwartet.

    Die irakischen Behörden sehen den Gebrauch von Handy als "verräterischen Akt".

    In einer Mitte der Woche im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung wurden Handybesitzer zur Abgabe ihrer Geräte aufgefordert. Einheimische Spione würden solche Telefone zur Kommunikation mit britischen und US-Geheimdiensten benutzen. Wer dem Aufruf nicht nachkomme, werde von der Justiz zur Rechenschaft gezogen. An die Bevölkerung wurde appelliert, Besitzer eines Handys den Behörden zu melden.

    Illegale Software bremst das Wachstum in der IT-Branche.

    Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsinstitut IDC in einer Studie im Auftrag der Industrie-Initiative Business Software Allliance. Würde der Einsatz von Software ohne Lizenz von derzeit 34 Prozent bis zum Jahr 2006 auf 24 Prozent gesenkt, seien bundesweit 40 000 zusätzliche Arbeitsplätze in der IT-Branche möglich. Mit der Studie untersuchte IDC den wirtschaftlichen Einfluss der IT-Branche in 57 Ländern.

    Auf dem Mobilfunkmarkt zeichnet sich eine neue Allianz für Datendienste ab.

    Das berichtete die Wirtschaftswoche Mitte der Woche. Danach wollen die Betreiber T-Mobile, Telecom Italia Mobile und Telefonica Moviles künftig ihre Geschäftskunden im Ausland mit mobilen Daten- und Multimediadiensten bedienen. Durch das Bündnis könnten sie Lücken in ihren Netzen schließen. Mit dieser Allianz würde auch der Weltmarktführer Vodafone in Europa seine Vormachtstellung verlieren.

    Indien nimmt seinen ersten eigenen Supercomputer in Betrieb.

    Wie die indische Zeitung "Hindu" Mitte der Woche berichtete, ist der Supercomputer mit einer Billion Rechenoperationen pro Sekunde zwar wesentlich langsamer als der derzeit schnellste Rechner, der japanische Earth Simulator. Dieser kommt auf 36 Billionen Operationen pro Sekunde. Indien aber bezeichnet seinen Computer als "Antwort an die Welt". Die USA hatte den Export eines Supercomputers nach Indien in den 80er Jahren nicht genehmigt, weil die Befürchtung bestand, er könne für ein Nuklearprogramm genutzt werden.

    Bei der Mobilfunk-Regulierung droht ein Konflikt mit der EU.

    Angesichts hoher Preise, zum Beispiel für internationale Mobilfunkgespräche und Verbindungen aus Festnetzen, gebe es Wettbewerbsprobleme im Mobilfunk. Deshalb seien Markteingriffe notwendig, hieß es bei der EU-Generaldirektion Wettbewerb Anfang der Woche. Wegen der entgegen stehenden Meinung der Bundesregierung drohe ein Veto der Kommission gegen das deutsche Verhalten. Im Zweifel will die Kommission ein Vertrags-Verletzungsverfahren anstrengen. Die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post betonte, Markteingriffe seien aus ihrer Sicht nicht nötig. Die Mobilfunkpreise seien im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich.

    SMS -Nachrichten lohnen sich auch für Festnetz-Betreiber.

    Das ergab eine Untersuchung der Unternehmensberatung Frost & Sullivan, die Mitte der Woche in Frankfurt vorgestellt wurde. Sie attestiert Netzbetreibern erhebliche Wachstumschancen, wenn sie SMS auch in der Festnetz-Telefonie zur Standardanwendung brächten. Im Gegensatz zu den Sprachdiensten sei der SMS-Markt in den vergangenen fünf Jahren trotz teils sogar steigender Tarife stark gewachsen.

    [Quelle: mosa, Schönherr]