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+++Die US-Musikindustrie will Tauschbörsen-Nutzer verklagen+++Der weltweite Software-Markt schrumpft weiter+++Der Markt für mobile Geräte wächst wieder+++Das FBI warnt vor Identitätsdiebstahl im Internet+++Der Grundstein zur „Digitalen Bibliothek Deutschland“ wurde gelegt+++Der deutsche Linux-Distributor SuSE und SAP arbeiten zusammen+++Die Interessenverbände freier Software gehen gegen die SCO-Gruppe in die Offensive +++Linux ist für Microsoft das zweitwichtigste Risiko+++Das baden-württembergische Landeshochschulnetz bekommt mehr Bandbreite+++Biometrische Erkennungszeichen im Pass sind frühestens im nächsten Jahr möglich+++Auch E-Plus startet ein Handy-Recycling-Programm+++US-Wahlcomputer bergen hohe Sicherheitsrisiken+++

    Die US-Musikindustrie will Tauschbörsen-Nutzer verklagen.

    Nach amerikanischen Medienberichten hat die Recording Industry Association of America seit Beginn ihrer Aktion gegen Musiktauschbörsen über 800 mal Provider aufgefordert, die entsprechenden Kundendaten zu Alias-Namen herauszugeben. 150mal soll allein der Telecom-Konzern Verizon betroffen sein. Der Musikverband betonte, er mache nur das, was er angekündigt habe. Die betroffenen Tauschbörsen-Nutzer sollen nächsten Monat verklagt werden. Bürgerrechtler meldeten allerdings datenschutzrechtliche Zweifel an, da jeder der betroffenen Tauschbörsen-Nutzer solange als Urheberrechtsverletzer behandelt werde bis seine Unschuld bewiesen sei.

    Der weltweite Software-Markt schrumpft weiter.

    Nach einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Ovum, wurden im vergangenen Jahr über 150 Milliarden Dollar mit Software umgesetzt. Damit schrumpfte der Markt um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das laufende und das kommende Jahr rechnen sie mit einem weiteren Rückgang. Aussicht auf reales Wachstum prognostizierten sie erst wieder für das Jahr 2007. Microsoft war den Angaben nach im letzten Jahr mit über 25 Milliarden Dollar Software-Umsatz der größte Software-Hersteller. An zweiter Stelle rangierte IBM mit 13 Milliarden Dollar, gefolgt von Oracle und SAP mit über sechs Millarden Dollar Umsatz.

    Der Markt für mobile Geräte wächst wieder.

    Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Canalys stieg der Verkauf von Handhelds und Smartphones im zweiten Quartal in Europa, dem Nahen Osten und Afrika um über 200 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wurden dort über eine Millionen Geräte verkauft. Den Handheld-Markt, der um über 50 Prozent zulegte, teilen sich hauptsächlich Palm mit 34 und HP mit 25 Prozent. Im Bereich der sprachorientierten datenfähigen Geräte konnte Nokia seinen Marktanteil um sieben Prozent steigern. Sony Ericsson steigerte seinen Anteil von vier auf 15 Prozent.

    Das FBI warnt vor Identitätsdiebstahl im Internet.

    Das Internet Fraud Complaint Center des FBI registrierte eine rapide Zunahme von unerwünscht zugesandten Emails. Mit den Emails sollen die Nutzer auf vorgetäuschte Kundendienst-Seiten bekannter Unternehmen gelenkt werden, wo ihnen eine vertrauenswürdige und sichere Verbindung suggeriert wird, bei der sie bedenkenlos vertrauliche Daten preisgeben könnten. Firmen wie Ebay und PayPal sollen in die Ermittlungen einbezogen werden. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Gartner gaben 3,4 Prozent von ca. 3000 Befragten an, schon mal Opfer von Identitätsdiebstahl geworden zu sein. Im Vorjahr waren es noch 1,9 Prozent.

    Der Grundstein zur ''Digitalen Bibliothek Deutschland'' wurde gelegt.

    An die vierzig Bibliotheken, Forschungsinstitute und Fachinformationszentren richteten ein fächerübergreifendes Internet-Portal ein. Unter dem Namen "Vascoda" soll die Anlaufstelle für wissenschaftliche Literatur und Online-Fachinformationen ab nächsten Monat den Betrieb aufnehmen. Die Benutzung, sowie ein Großteil der Informationen kann kostenlos bezogen werden. Das Portal wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

    Der deutsche Linux-Distributor SuSE und SAP arbeiten zusammen.

    Damit sollen Kunden, die SAP-Software auf SuSEs Linux Enterprise Server einsetzen, künftig einheitliche Unterstützung bekommen. Die Palette der Angebote reicht nach Angaben von SuSE von Support mit definierten Reaktionszeiten während normaler Geschäftszeiten bis hin zur speziellen Kundenbetreuung rund um die Uhr.

    Die Interessenverbände freier Software gehen gegen die SCO-Gruppe in die Offensive.

    Nach dem australischen Interessenverband Open Source Victoria, wie die Sydney Morning Herald" Anfang der Woche berichtete, wehrt sich nun auch der österreichische Verein zur Förderung Freier Software gegen den Unix-Spezialisten SCO. SCO hatte freien Linux-Entwicklern vorgeworfen, aus Unix einen Code gestohlen zu haben und eine "Linux-Steuer angedroht hatte. Allerdings wurde bereits mehrfach der Verdacht laut, dass nicht Linux-Entwickler den Code von SCO entwendet hätten, sondern umgekehrt.

    Linux ist für Microsoft das zweitwichtigste Risiko.

    Das erklärte Microsofts Senior Vice President John Connors anlässlich der Vorstellung der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Als wichtigste Gefahr nannte er die allgemeine wirtschaftliche Lage. Weitere Schwierigkeiten seien, in Zeiten enger IT-Budgets, die schon sehr breite installierte Basis zu vergrößern, sowie juristische Kleinkriegen und die Schwierigkeit, sich an mehreren Fronten gleichzeitig zu behaupten. Vor allem im öffentlichen Bereich musste Microsoft in letzter Zeit derbe Rückschläge gegen die Open-Source-Gemeinde einstecken.

    Das baden-württembergische Landeshochschulnetz bekommt mehr Bandbreite.

    Der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes und das Land Baden-Württemberg unterzeichneten Anfang der Woche einen Vertrag zur Teilnahme des Landeshochschulnetzes am DFN-Verbund. Ein 2,4-Gigabit-Glasfaser-Backbone wird die lokalen Datennetze der Hochschul- und Wissenschaftseinrichtungen des Landes miteinander verbinden und den Zugang ins Internet über Gateways zu T-Online, Telia und zu einem Peering-Point in Frankfurt bereitstellen. Die neue Anbindung soll vor allem die Regionen übergreifende Zusammenarbeit von Wissenschaftlergruppen unterstützen, beispielsweise bei der Rechnerkopplung und dem Grid-Computing. Sie dient ausschließlich der Kommunikation mit wissenschaftlichen Einrichtungen.

    Biometrische Erkennungszeichen im Pass sind frühestens im nächsten Jahr möglich.

    Das erklärte Christoph Busch vom Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung Ende der Woche auf der internationalen Tagung des Competence Center for Applied Security Technology. Busch geht davon aus, dass die Internationale Standardisierungs-Organisation im Herbst in Rom erste Festlegungen treffen und im Frühjahr 2004 die Details klären wird. Es werde geprüft, welches Merkmal für den Pass am geeignetsten sei. Die elektronische Gesichtserkennung sei zum Beispiel bei grellem oder dämmrigen Licht kaum möglich. Die Identifikation anhand der Iris wiederum sehr aufwendig. Ab Herbst nächsten Jahres verlangen die USA im Pass biometrische Merkmale.

    Auch E-Plus startet ein Handy-Recycling-Programm.

    Defekte oder ausgediente Handys, sowie Zubehör- und Ersatzteile können portofrei an den E-Plus-Partner Greener Solutions geschickt werden, teilte das Unternehmen Ende der Woche mit. Die Rückgabeaktion gilt auch für nicht E-Plus-Kunden. Damit reiht sich der Konzern als dritter in die Reihe deutscher Mobilfunkanbieter ein. Das Unternehmen will den Förderkreis "Alle im Dienste Solidarisch e.V.", der sich für Aids-Erkrankte einsetzt, mit 4 Euro je zurückgegebenem Alt-Handy unterstützen.

    US-Wahlcomputer bergen hohe Sicherheitsrisiken.

    Forscher der Johns-Hopkins und der Rice-Universität entdeckten schwer wiegende Fehler in der Softwareversion für elektronische Wahlen. Bei dem Verfahren wird jedem Wähler eine Smart-Card zugestellt. Diese authentifiziert ihn am Wahl-Terminal und stellt sicher, dass der Wähler auch tatsächlich nur eine einzige Stimme abgibt. Die Smart Card aber könne sehr einfach präpariert werden. Eine Fehlfunktion erlaube Wählern, beliebig viele Stimmen abzugeben. Auch mangele es an vielen Stellen an Verschlüsselungen, so etwa bei den Authentifizierungsdaten, die völlig unverschlüsselt als acht Byte lange Zeichenketten auf der Karte gespeichert seien.

    [Quelle: mosa]