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Meldungen aus der Medizin

Vorsicht beim Muschelessen

Von Thekla Jahn |
    Fast 40 Prozent aller Muscheln aus dem Mittelmeer sind nach Angaben des Münchner Tropeninstitutes mit Hepatitis A Viren verunreinigt. Jede fünfte Muschel sei beim Verzehr sogar hochinfektiös.
    Das geht aus mehreren Studien hervor, bei denen die Qualität von Muscheln und Schalentieren aus Italien, Griechenland und Spanien untersucht wurden.

    Die Tropenmediziner raten Personen, die gerne Meeresfrüchte essen, sich impfen zu lassen. Eine Hepatits-A-Impfung sei auch kurzfristig vor Reisebeginn noch möglich.

    Neuer Alzheimer-Wirkstoff ist im Labortest sehr erfolgreich

    Die neue Substanzgruppe, die sogenannten Acylaminopyrazole, wurden von einem Forscherteam aus Marburg, Gießen und Düsseldorf entwickelt.
    Sie hindern die bei Alzheimer abnormal veränderten Eiweiße im Gehirn daran, sich zu Plaques zusammenzuklumpen. Dazu legen sich die neuen Wirkstoffe wie Kappen auf die klebrigen Regionen. Die solchermaßen unschädlich gemachten Eiweißmoleküle werden anschließend über körpereigene Mechanismen abgebaut. Die die Nervenzellen werden also vor dem Absterben geschützt.

    Damit setzt das Wirkprinzip erstmals bei den Ursachen der Alzheimer- Krankheit an. Nach guten Labortestergebnissen soll die neue Substnazgruppe jetzt im Tierversuch mit transgenen Mäusen getestet werden.

    Zahl der Diabetes-Patienten steigt weltweit rapide an

    In Deutschland liegt die Zahl bei mittlerweile fast 8 Millionen, berichtet die Deutsche Diabetes Gesellschaft. Die Zahl werde noch erheblich weitersteigen, befürchten die Experten, wenn sich die Bevölkerung weiterhin wenig bewegt und falsch ernährt.

    In allen Industriestaaten sei Diabetes eine zunehmende Bedrohung der Volksgesundheit. Aber auch in den Schwellenländern steige die Zahl der Patienten erheblich. Während es im Jahr 2000 weltweit 171 Millionen Diabetiker gab, rechnet die Weltgesundheitsbehörde mit einer Verdoppelung bis zum Jahr 2030.

    In Freiburg wurde eine Niere transplantiert trotz ungleicher Blutgruppe

    Schon Anfang April wurde im Freiburger Universitätsklinikum eine Lebend-Nieren-Transplantation durchgeführt, bei der die Blutgruppen von Spender und Empfänger verschieden waren. Der 62jährige Patient ist inzwischen wieder zuhause.
    Die Ärzte bewerten die Operation als erfolgreich, denn in den ersten zwei Wochen nach der Transplantation - dies ist die kritische Zeit - hat der Patient keine Abwehrreaktion gegen das blutgruppenfremde Organ gezeigt.

    Möglich wird eine derartige Transplantation durch ein besondere Form der Dialyse. Vor der Operation werden beim Empfänger die Antikörper gegen die fremde Blutgruppe ausgewaschen. Nach der Operation werden Immunsuppressiva - also die Abwehr unterdrückende Substanzen - gegeben - in gleicher Menge wie bei der herkömmlichen Nierentransplantation.
    Für die Mediziner ist die Nierentransplantation trotz inkompatibler Blutgruppen eine Alternative für Patienten, bei denen kein passendes Spenderorgan gefunden wird.