Das Misstrauen der Deutschen gegenüber der Berichterstattung wächst. Zu diesem Befund kommt Infratest Dimap im Auftrag der Wochenzeitung "Die Zeit". Nur noch vier von zehn Deutschen hätten sehr großes oder großes Vertrauen in die politische Berichterstattung der Medien. Sechzig Prozent dagegen haben wenig oder gar kein Vertrauen in den politischen Journalismus. Die Wochenzeitung führt den Ansehensverlust auch auf die Diskussionen um angeblich gekaufte Journalisten und Schlagworte wie „Lügenpresse" zurück. Für Alexander Filipovic dagegen sind die Medien heute nicht wesentlich schlechter als vor Jahren. Der Professor für Medienethik an der Münchner Hochschule für Philosophie erklärte gegenüber Markt und Medien:
"Sicher, es gibt Fehlleistungen des Journalismus, und das muss man kritisieren. Aber ich glaube nicht, dass das der einzige Grund ist für diese massive Glaubwürdigkeitskrise des politischen Journalismus. Diese Lügenpressegeschichte ist für mich nicht an einzelnen Fehlleistungen des Journalismus' festzumachen. Ich würde es eher in die große Veränderung öffentlicher Kommunikation via Internet und Digitalisierung einordnen. Die Menschen müssen sich erst daran gewöhnen, dass sie selber publizieren können, sie reagieren viel reflexiver auf öffentliche Kommunikation und haben die Möglichkeit, sich dazu zu äußern. Und das kommt dann dabei heraus. Die Menschen haben sich offenbar noch nicht daran gewöhnt, dass auch in diesen Formen moralische Maßstäbe gelten."
Noch in diesem Jahr soll der Nachfolger von Jürgen Brautmeier an der Spitze der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten gefunden werden. Informationen des Handelsblatts zufolge soll es auf Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien, hinauslaufen. Schneider leitete bis 2011 die bayerische Staatskanzlei. Das Handelsblatt berichtet online, dass sich im Direktorenkreis Widerstand gegen die Berufung des BLM-Präsidenten rege.
Programmdirektor Volker Herres erklärte, dass der Anteil der dokumentarischen Angebote im Ersten nicht abgenommen habe. Das Sendevolumen variiere jährlich zwischen 122 und 135 Stunden. Der Verband deutscher Dokumentarfilmer, kurz AG Dok, hatte die ARD dafür kritisiert, einen frei werdenden Sendeplatz nach dem Ende der Günther-Jauch-Talkshow nicht für Dokumentationen verwenden zu wollen. Der AG-Dok Vorsitzende Thomas Frickel bemängelte gegenüber Markt und Medien, dass der Anteil von Dokumentarischem im Hauptprogramm nur bei 8,5 Prozent läge. In der Gunst der Zuschauer stehe Dokumentarisches aber ganz weit oben, erklärte Thomas Frickel.
"Manchmal ist ja die ARD selbst überrascht, wenn sie eine Dokumentation ausstrahlt und freudig die Marktanteile zur Kenntnis nimmt. Aber das dürfte erst mal kein Kriterium sein für ein öffentlich finanziertes Programm. Wenn man wissen will, was die Zuschauer sehen möchten, dann möge man doch bitte in den Media Perspektiven, also sozusagen in der ARD-internen Statistik nachschauen. Und da wird man finden, dass Dokumentarfilme von 76 Prozent der Befragten benannt werden, wenn sie nach ihren Lieblingssendungen im Fernsehen benannt werden, aber nur 56 Prozent sagen, dass sie am liebsten Sport sehen und um die30 Prozent möchten gerne Talkshows sehen. Und wenn dann bei dokumentarischen Angeboten nicht alle einschalten, dann würde ich mal sagen, ist das das Resultat einer jahrelangen Entwöhnung. Ich glaube, man muss das wieder zu einer festen Größe im gesamten Programmangebot machen. Damit die Menschen merken, man kann in der ARD und im ZDF, also in den öffentlich-rechtlich finanzierten Sendern, was anderes erwarten, als in vielen anderen Kanälen, die uns so ins Haus flimmern."
Die TV Gruppe aus Unterföhring bei München lässt sich achtzig Prozent des Internet-Vergleichsportals mindestens 170 Millionen Euro kosten. Für Übernahmen will ProSiebenSat.1 allein in diesem Jahr bis zu 500 Millionen Euro ausgeben. Mit digitalen Zusatzgeschäften will der Konzern seine Abhängigkeit von TV-Werbeeinnahmen verringern. Werbespots für die Neuzugänge in den hauseigenen Programmen sollen deren Bekanntheit auf preiswerte Weise steigern.
Papst Franziskus will sie zu einem neuen Sekretariat für Kommunikation zusammenlegen. Betroffen sind unter anderem Medien wie die Zeitung L'Osservatore Romano, der Fernsehsender CTV und Radio Vatikan. Sie alle sollen weiterhin eigenständig arbeiten können, jedoch vom neuen Sekretariat kontrolliert werden. Präfekt der neuen Behörde wird der CTV-Direktor Dario Edoardo Vigano. Die Reformkommission unter der Leitung von Chris Patten, dem ehemaligen Vorsitzenden des BBC Trust, hatte jüngst konstatiert, dass die Vatikanmedien nicht fit für das digitale Zeitalter seien.