
Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtet von Luftangriffen russischer Militärhelikopter auf einen Konvoi der Söldner in Woronesch, 500 Kilometer südlich von Moskau. Zuvor waren von dort bereits über andere Agenturen Gefechte gemeldet worden.
Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen dem Anführer der Söldnergruppe, Prigoschin, und Kreml-Chef Putin. Russische Politiker versicherten dem Präsidenten öffentlich ihre Loyalität. Der Vorsitzende der Staatsduma, Wolodin, sagte, die Abgeordneten unterstützten Putin. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Sacharowa, erklärte, Russland habe einen Oberbefehlshaber, nicht zwei oder drei. Putin hatte zuvor in einer Fernsehansprache Prigoschins Söldnergruppe als "Verräter" bezeichnet. Prigoschin hielt daraufhin Putin vor, die Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner falsch einzuschätzen. Sie alle seien "Patrioten ihrer Heimat".
Der russische Präsident telefonierte nach Angaben der staatlichen Agentur Tass mit den Staatschefs von Belarus, Usbekistan und Kasachstan. Das kasachische Präsidialamt teilte anschließend mit, es handele sich um eine interne Angelegenheit Russlands. Tschtscheniens Machthaber Kadyrow kündigte an, Moskau zu unterstützen und Truppen zu entsenden.
Diese Nachricht wurde am 24.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.