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Menschenrechte in Venedig und Kriminalistik in Leuwen

Zur Unterstützung von Auslandsstudien hat die Europäische Union das Jean Monnet Projekt ins Leben gerufen. Mehr als 250.000 Studierende jährlich können durch die Initiative an EU-Programmen teilnehmen. Einen Überblick über die Angebote im Jahr 2002 konnte man sich am vergangenen Wochenende auf einer Veranstaltung in Brüssel verschaffen.

    Roger Eatwell ist Direktor des Euromasters Programme an der Universität von Bath in England. Wie zahlreiche andere Wissenschaftler ist er von seiner Universität ans Instituto Cervantes in Brüssel geschickt worden, um die Weiterbildungsprogramme der Hochschule vorzustellen. Angesprochen werden Universitätsabsolventen, die Interesse an Europa haben und nach dem Abschluss noch ein Jahr lernen wollen, um sich besser zu qualifizieren. Die Universität im belgischen Leuwen bietet beispielsweise ein Jahr Kriminalistik an, zum Studium von Menschenrechten und Demokratisierung geht es nach Venedig. Wer sich für Bath entscheidet, wird für einen Teil des Jahres in eine andere Stadt geschickt, wie Professor Eatwell erklärt: "Im Rahmen unseres wissenschaftlichen Programmes können Studenten auch an unseren Partneruniversitäten studieren: an der Humboldt-Universität, in Frankreich, Italien, Spanien oder an der amerikanischen Universität in Seattle. Im September haben bei uns in Bath 69 Studenten mit dem Studium begonnen."

    Nur wenige Meter von Professor Eatwell entfernt hält Helge Hornberg von der Technischen Universität Dresden Broschüren bereit. Seine TU sei die einzige, die sich als Schwerpunkt die Osterweiterung gewählt habe, bemerkt er. Das Studium dauert ein Jahr und ist gebührenfrei. Was das heiß begehrte Studium beinhaltet, erklärt Helge Hornberg: "Die Osterweiterung wird vom juristischen Point of View angeschaut, wir haben aber auch Vorlesungen in Wirtschaft, Sprache, Kultur, Literatur - es ist sehr interdisziplinär angelegt."

    Das größte Hindernis für die Interessenten einer solchen 'europäischen' Weiterbildung sind die Kosten. Der Direktor des Jean Monnet Projektes, Richard G. Whitman, kennt das Problem: "Viele Institutionen bieten Stipendien an und sind an einer bunten Mischung von Studenten interessiert. Doch in der Tat: Die Finanzierung ist ein Problem in ganz Europa. Es gibt kein anerkanntes Problem der finanziellen Unterstützung. Der beste Weg ist also das Stipendium einer Institution oder alternativ einer Stiftung."

    Related Links:

    Website der Aktion Jean Monnet: http://europa.eu.int/comm/dg10/university/ajm/index_de.html

    University Association for Contemporary European Studies: http://www.uaces.org/