10 Jahre nach Völkermord
Menschenrechtsbeauftragte Amtsberg: Deutschland muss sich stärker für Schutz der Jesiden einsetzen

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Amtsberg, verlangt ein stärkeres deutsches Engagement zum Schutz der Jesiden im Irak.

    Berlin: Luise Amtsberg, (Bündnis90/Die Grünen) Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, spricht im Bundestag zum Bericht zur Menschenrechtspolitik der Bundesregierung.
    Luise Amtsberg (Bündnis90/Die Grünen), die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik (Archivbild). (Michael Kappeler / dpa)
    Ihre jüngste Reise in den Zentral- und Nordirak habe den Eindruck bestätigt, dass die Lebensumstände für Jesiden noch immer prekär seien, sagte die Grünen-Politikerin. Viele lebten seit Jahren in Camps unter schwierigen Bedingungen. Die irakische Regierung wolle diese Camps rasch schließen.
    Zuvor hatte die Menschenrechtsaktivistin Tekkal kritisiert, dass mehrere Bundesländer wieder Jesiden in den Irak abschieben würden. Die Menschen seien dort aber nicht sicher und hätten auch keine Zukunftsperspektive, sagte
    Tekkal im Deutschlandfunk.
    Jesiden sind eine religiöse Minderheit unter den Kurden. Am 3. August 2014 hatten IS-Terroristen die Sindschar-Region im Norden des Irak überfallen. Tausende Angehörige der jesidischen Gemeinschaft wurden verschleppt, versklavt oder getötet. Der Bundestag hat die Gewalttaten gegen die Jesiden als Völkermord anerkannt.
    Diese Nachricht wurde am 02.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.