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Russland
Menschenrechtsorganisation Memorial: Putin profitiert von der Eskalation im Nahen Osten

Nach Ansicht der Mitgründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, Scherbakowa, nutzt die russische Führung den Krieg im Nahen Osten für ihre eigene Propaganda.

    Irina Scherbakowa, eine ältere Frau mit schulterlangen, braunen Haaren und großer, schwarzer Brille, lächelt in die Kamera
    Aus Sicht der Mitgründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial, Scherbakowa, profitiert der russische Präsident Putin von der Eskalation im Nahen Osten. (picture alliance / Geisler-Fotopress / Thomas Bartilla)
    Die Eskalation lenke von dem Geschehen in der Ukraine ab, sagte Scherbakowa im Deutschlandfunk. Der russische Präsident Putin würde davon profitieren, dass die schweren Kämpfe im Osten der Ukraine in der russischen Öffentlichkeit nun kaum noch beachtet würden. Es sei erschreckend, wie schnell das Regime in Moskau die Gewalt im Nahen Osten für seine eigene Agenda instrumentalisiert habe, erklärte Scherbakowa. Zudem würden pro-israelische Aktionen innerhalb Russlands von den Behörden unterbunden.
    Die Menschenrechtsorganisation Memorial, die im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis erhielt, ist in Russland verboten. Zahlreiche Mitglieder, darunter die Mitgründerin Scherbakowa, sind ins Ausland geflohen und dort weiter aktiv.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.