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Merkur am Morgen

Wer in den nächsten Tagen trotz des Weihnachtsfestes kein Problem hat, vor Sonnenaufgang aufzustehen, wird mit einem seltenen Himmelsanblick belohnt: Bis zum Jahresende kann man im Südosten am bereits aufgehellten Dämmerungshimmel einen vergleichsweise hellen Lichtpunkt tief über dem Horizont finden - den Planeten Merkur.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Sie brauchen allerdings einen freien Blick bis fast zum sogenannten mathematischen Horizont - eine vorgelagerte Hügelkette ist genauso hinderlich wie eine Häuserzeile.

    Merkur geht zwar knapp zwei Stunden vor der Sonne auf, wird aber spätestens in einer Höhe von rund zehn Grad über dem Horizont am immer heller werdenden Südosthimmel verblassen. Wenn Sie Ihre Faust mit aufliegendem Daumen auf Armlänge entfernt halten, deckt sie einen Winkel von knapp zehn Grad ab.

    Merkur erreicht morgen seine größte westliche Elongation und steht dann rund 22 Grad rechts von der Sonne. Morgen kann darüber hinaus die abnehmende, sehr schmale Mondsichel helfen, den sonnennahen Planeten zu finden.

    Einen Tag vor Neumond zieht der Erdtrabant morgen früh unterhalb von Merkur vorbei. Allerdings sind beide Himmelskörper nur zu sehen, wenn die Luft sehr klar ist - bereits eine horizontnahe Dunstschicht würde das Licht von Mond und Merkur weitgehend verschlucken.

    In den Tagen danach verkleinert Merkur seinen Winkelabstand zur Sonne zwar langsam wieder, doch gleichzeitig wird ein immer größerer Anteil der sichtbaren Merkurhälfte von der Sonne beschienen. Dadurch nimmt seine Helligkeit noch etwas zu. Trotzdem wird es zum Jahresende hin immer schwieriger, den flinken Gast am Himmel aufzuspüren.

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