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Merkur am Morgen

Jeder hat wohl schon einmal den Planeten Venus gesehen - jenen hellen Morgen- oder Abendstern. Auch der strahlende Jupiter dürfte den meisten bekannt sein. Selbst der rote Mars und der goldene Saturn sind Planeten, die jeder Sternfreund mit bloßem Auge aufspüren kann.

Damond Benningfield |
    Einen Planeten gibt es jedoch, der zwar ohne Hilfsmittel zu sehen ist, der den meisten Menschen jedoch fremd ist. Das ist der sonnennächste Planet Merkur. An unserem Himmel entfernt er sich niemals sehr weit von der Sonne und verschwindet deshalb häufig in ihrem Licht. Wenn er sich dann zeigt, ist es immer nur für kurze Zeit.

    Frühaufsteher könnten bis Ende nächster Woche Glück haben. In den Morgenstunden des Sonnabends steht der flinke Planet ein gutes Stück links unterhalb der schmalen Mondsichel und ist somit leichter zu finden.

    Merkur ist der zweitkleinste Planet unseres Sonnensystems - nur der ferne Pluto ist noch kleiner. Aufgrund der Sonnennähe können Merkurs Oberflächentemperaturen während des Tages auf etwa 430 Grad Celsius klettern. Auch ist er natürlich einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt. Sollte der Mensch je in der Lage sein, diesen Planeten zu betreten, wird er eine gute Schutzkleidung benötigen, um zu überleben.

    Der beste Ort für eine mögliche Kolonie wäre sicherlich in der Nähe der Pole. Das Sonnenlicht ist dort nicht so extrem. Dadurch bieten sich etwas günstigere Verhältnisse. Auch deuten Radarbeobachtungen darauf hin, dass es in der Tiefe der Krater in Polnähe gefrorenes Wasser gibt. Es könnte für Trinkwasser und Raketentreibstoff sorgen.

    Falls Sie Merkur noch nie gesehen haben - bis Ende nächster Woche ist es möglich. Am Samstag steht er vor Tagesanbruch zusammen mit der Mondsichel tief am ostnordöstlichen Himmel.