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Merkur am Morgen

Mit viel Glück können Sie den sonnennächsten Planeten Merkur morgen früh zu Beginn der Morgendämmerung über dem Nordosthorizont finden. Ein Fernglas ist bei der Suche sicherlich behilflich, weil der Planet sehr tief steht.

Von Damond Bennigfield |
    Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Merkurs Kern, zumindest teilweise, flüssig ist. Der Planet erzeugt ein schwaches Magnetfeld.

    Die besten Bilder vom Merkur lieferte uns die Raumsonde Mariner 10, die in den 70er Jahren am Planeten vorbei flog. Sie erkannte bereits das Magnetfeld.

    Auch die Erde hat ein Magnetfeld. Es entsteht durch eine den zentralen festen Kern umgebende flüssige Schicht, die sich mit anderer Geschwindigkeit als die weiter außen liegenden festen Schichten dreht.

    Forscher hatten geglaubt, dass Merkur seine innere Wärme schon lange an den Weltraum verloren hat und sein Inneres dadurch kalt und fest geworden ist. Kürzlich hat man jedoch mit Hilfe von Radiosignalen, die man zum Merkur schickte gemessen, wie schnell sich der Planet dreht. Diese Messungen sind die bisher genauesten. Die Beobachtungen enthüllten geringe Schwankungen in Merkurs Umdrehungsgeschwindigkeit. Die Erklärung dafür: ein Teil des Planetenkerns muss noch flüssig sein. Vielleicht gibt es am Kernrand Schwefel. Dieses leichte Element könnte die Schmelztemperatur senken, so dass der vorwiegend aus Eisen bestehende Kern auch bei niedrigeren Temperaturen noch teilweise flüssig bleibt. Wie die Erde hat also vermutlich auch Merkur Flüssigkeit im Innern.