
Merz versicherte dem NATO- und EU-Partner Litauen, Deutschland werde jeden Meter des Bündnis-Territoriums "gegen jede Aggression" verteidigen. Russlands aggressiver Revisionismus bedrohe die gemeinsame Sicherheit in Europa und im gesamten euro-atlantischen Raum. Pistorius nannte Abschreckung und Verteidigung als vorrangige Ziele. Ohne Sicherheit gebe es keine Freiheit und keine Souveränität. Deswegen gelte es, vorbereitet zu sein und dies auch zu demonstrieren. Litauens Präsident Nauseda sprach mit Blick auf die Panzerbrigade von einem "historischen Tag".
Die Brigade soll im übernächsten Jahr voll einsatzfähig sein, dann mit einer Präsenz von bis zu 5.000 Soldaten. Für die Bundeswehr ist es die erste dauerhafte Stationierung eines Truppenverbandes im Ausland. Deutschland reagiert damit auf die wachsende Bedrohung durch Russland an der NATO-Ostflanke.
Strategisch wichtiges Gebiet für die NATO
Litauen grenzt sowohl an das mit Russland eng verbündete Belarus als auch an die russische Exklave Kaliningrad an der Ostsee. Zwischen diesen beiden Ländern verläuft ein schmaler NATO-Korridor von Litauen westlich nach Polen – die sogenannte Suwalki-Lücke, um die es im Falle eines Angriffs zu Kämpfen kommen könnte. Russland könnte das Baltikum durch eine Einnahme des Korridors vom restlichen NATO-Gebiet abschneiden.
Entsprechend wichtig ist die deutsche Truppenpräsenz für den kleinen Baltenstaat mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern. Der litauischen Armee gehören nur 15.000 Soldaten an, darunter 3.500 Wehrpflichtige. Bis 2030 sollen es 17.000 bis 18.000 Soldaten sein.
Litauen will 5 bis 6 Prozent des BIP für Verteidigung ausgeben
Der Krieg in der Ukraine wird von den Litauern als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit angesehen. Die Regierung in Vilnius rüstet die Armee daher massiv auf. Die litauischen Verteidigungsausgaben sollen sich vom nächsten Jahr an zwischen fünf und sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes bewegen.
Diese Nachricht wurde am 23.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.