
Auf das direkte Zusammentreffen der beiden Politiker hatte vor allem US-Präsident Trump gehofft, um eine Lösung für den Konflikt zu finden. Trump hatte mit Putin persönlich telefoniert und danach ein Treffen angekündigt. Der Kreml in Moskau hatte sich deutlich zurückhaltender geäußert. Der russische Außenminister Lawrow hatte schon vor knappp einer Woche erklärt, dass kein Treffen zwischen Putin und Selenskyj geplant sei. Solche Pläne gebe es nicht, sagte Lawrow vergangenen Freitag dem US-Sender NBC. Selenskyj warf Moskau vor, nicht verhandlungsbereit zu sein und damit ein Trump gegebenes Versprechen zu brechen.
Zahlreiche Politiker verurteilen russische Angriffe
Die neuen schweren russischen Luftangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind von führenden europäischen Politikern verurteilt worden. Der französische Präsident Macron sprach auf der Plattform X von "Terror und Barbarei". Mehr als 600 Raketen und Drohnen in einer einzigen Nacht über der Ukraine - das sei Russlands Vorstellung von Frieden.
NATO-Generalsekretär Rutte verurteilte die Luftangriffe und sprach von einer schrecklichen Attacke, bei der unschuldige Zivilisten und zivile Infrastruktur getroffen worden seien. Dies zeige, dass die russische Führung alles unternehme, um sich im Krieg in eine vorteilhafte Situation zu bringen. Die Angriffe bewiesen erneut, dass man gegenüber Russland nicht naiv sein dürfe. Nach ukrainischen Angaben waren in der vergangenen Nacht mindestens 15 Menschen getötet und rund 50 verletzt worden. 100 Gebäude wurden beschädigt, darunter auch die EU-Vertretung in Kiew. Ratspräsident Costa bezeichnete dies als vorsätzlich, Kommissionspräsidentin von der Leyen äußerte sich "empört". Die Außenbeauftragte Kallas bestellte den russischen EU-Gesandten ein. Das russische Verteidigungsministerium erklärte hingegen, es seien lediglich militärisch-industrielle Einrichtungen und Militärflugplätze attackiert worden.
Russische Angriffe in mehreren Landesteilen
Die Ukraine war in der Nacht erneut massiv von der russischen Armee angegriffen worden. Beschuss vor allem auf kritische Infrastruktur wurde aus mehreren weiteren Regionen des Landes gemeldet. Demnach wurden mehrere Energieanlagen getroffen. In der Region Winnyzja im Zentrum der Ukraine waren 60.000 Haushalte ohne Strom.
In Russland gab es laut Verteidigungsministerium ukrainische Drohnenangriffe. Über sieben Regionen des Landes seien mehr als 100 der Fluggeräte abgeschossen worden, hieß es. Über mögliche Opfer oder Schäden gab es zunächst keine Angaben. Die ukrainische Armee erklärte, sie habe unter anderem zwei russische Ölraffinerien angegriffen.
Diese Nachricht wurde am 28.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.