
Netanjahus Büro erklärte in Jerusalem, der Premierminister habe gestern Abend ein herzliches Gespräch mit dem wahrscheinlich künftigen Kanzler geführt und ihm zu seinem Erfolg gratuliert. Dabei habe Merz eine Einladung ausgesprochen. Die CDU bestätigte das Telefonat, äußerte sich aber nicht zum Inhalt. Merz hatte zuvor erklärt, er wolle im Falle seiner Kanzlerschaft Netanjahu eine sichere Reise nach Deutschland ermöglichen - trotz des internationalen Haftbefehls gegen ihn.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte im November Haftbefehl gegen Netanjahu erlassen. Ihm werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg vorgeworfen. Der Gerichtshof betonte nach den Äußerungen von Merz, es stehe den Mitgliedsstaaten nicht zu, sich einseitig über Entscheidungen des Gerichts hinwegzusetzen. Der SPD-Außenpolitiker Schmid sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Unabhängigkeit des Gerichtshofes sei von zentraler Bedeutung. Die Linkspartei nannte die Einladung von Merz eine "Katastrophe".
Diese Nachricht wurde am 24.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.