Besuch in der Ukraine
Merz und Macron drohen Russland mit weiterer Verschärfung der Sanktionen

Die Verbündeten der Ukraine drohen Russland mit einer weiteren Verschärfung der europäischen Sanktionen, sollte Moskau nicht einer längeren Waffenruhe zustimmen. Bundeskanzler Merz, der französische Präsident Macron, Großbritanniens Premier Starmer und der polnische Regierungschef Tusk verlangten bei einem Treffen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eine bedingungslose und mindestens 30 Tage dauernde Feuerpause.

    Donald Tusk, Wolodymyr Selenskyj, Keir Starmer, Emmanuel Macron und Friedrich Merz gehen an einem mit Flaggen und Blumen geschmückten Ort vorbei.
    (v.l.n.r.): Polens Ministerpräsident Tusk, der ukrainische Präsident Selenskyj, der britische Premier Starmer, Frankreichs Präsident Macron und Bundeskanzler Merz (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Evgeniy Maloletka)
    Diese soll genutzt werden, um Friedensverhandlungen vorzubereiten. Merz sagte, sollte Präsident Putin sich weigern, würden die Russland-Sanktionen massiv verschärft. Darin sei man sich auch mit den USA einig. Der CDU-Politiker sprach von der größten diplomatischen Initiative für einen Ukraine-Frieden in den letzten Monaten, wenn nicht Jahren. Macron erklärte, eine Waffenruhe würde hauptsächlich von den USA, aber mit Hilfe der Europäer überwacht.

    Kreml: "Russland lässt sich nicht einschüchtern"

    Der Kreml reagierte gelassen auf die neuen Sanktionsdrohungen. Sein Sprecher Peskow erklärte, Russland werde sich dadurch nicht einschüchtern lassen.
    Merz, Macron, Starmer und Tusk waren am Vormittag in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zusammengekommen. Auf dem Maidan-Platz gedachten sie der seit Beginn des russischen Angriffskriegs getöteten Soldaten. Außerdem sprachen sie in einem Telefonat mit US-Präsident Trump über die Friedensbemühungen.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.