Ukraine-Krieg
Merz nimmt an kurzfristiger Telefonkonferenz zu US-Friedensplan teil - Beratungen über gemeinsame Position in Europa

Bundeskanzler Merz wird an kurzfristig angesetzten Beratungen zum US-Friedensplan für die Ukraine teilnehmen.

    Bundeskanzler Friedrich Merz steht in Anzug und Krawatte vor einem blauen Hintergrund.
    Bundeskanzler Merz (picture alliance / Anadolu / Dursun Aydemir)
    Medienberichten zufolge sagte Merz anderweitige Termine am Vormittag ab. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg wird der Kanzler zusammen mit dem britischen Premierminister Starmer und Frankreichs Präsident Macron ein Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj führen. Die "Bild"-Zeitung berichtet über ein weiteres Telefonat mit US-Präsident Trump. Den 28-Punkte-Plan der USA habe die Bundesregierung zur Kenntnis genommen, sagte Regierungssprecher Kornelius. Kommentieren wolle er das Papier nicht.
    Auch auf dem G20-Gipfel in Südafrika soll über den Friedensplan gesprochen werden, wie EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen in Johannesburg ankündigte. EU-Ratspräsident Costa erklärte, man habe noch keine Einsicht in den Friedensplan erhalten.
    Der Entwurf sieht unter anderem Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland und eine Verkleinerung der ukrainischen Armee vor. Auch ein NATO-Beitritt der Ukraine soll ausgeschlossen werden. Der Entwurf enthält nur vage Angaben zu künftigen Sicherheitsgarantien für Kiew.
    Weitere Details zu den Vorschlägen der USA für ein Kriegsende in der Ukraine haben wir hier zusammengefasst.

    Selenskyj will mit Trump sprechen: Souveränität der Ukraine respektieren

    Die ukrainische Botschafterin in den USA, Stefanischyna, schloss Grenzverschiebungen kategorisch aus. Der ukrainische Präsident Selenskyj erklärte, sein Land brauche einen würdevollen Frieden, der die Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine respektiere. Nach Angaben aus Kiew will Selenskyj in den kommenden Tagen mit US-Präsident Trump über den Vorschlag sprechen.
    Die US-Regierung sprach von einem guten Plan - für Russland ebenso wie für die Ukraine. Der Plan werde von Präsident Trump unterstützt. Trump selbst würde laut diesem Plan einem "Friedensrat" vorstehen, der den Waffenstillstand überwachen soll - angelehnt an den Nahost-Friedensplan und die darauf basierende Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel.

    Kallas: Ukrainer und Europäer einbeziehen

    Berichte über Geheimgespräche zwischen Washington und Moskau hatten bei den europäischen Partnern der Ukraine für Irritation gesorgt. Die EU-Außenbeauftragte Kallas sagte, damit irgendein Plan funktioniere, müssten Ukrainer und Europäer an Bord sein. Bundesaußenminister Wadephul telefonierte unter anderem mit dem US-Sondergesandten Witkoff. Der Kreml bekräftigte die Haltung, nach der ein Friedensplan die – nach russischem Verständnis – grundlegenden Ursachen des Konflikts angehen müsse. Es gebe Kontakte zu den USA, aber keine Verhandlungen über einen solchen Plan.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.