Zentralrat der Juden
Merz: Unterstützung für Israel ist nicht verhandelbar

Bundeskanzler Merz hat die unverbrüchliche Unterstützung Deutschlands für den Staat Israel bekräftigt. Das sei unverhandelbar, sagte Merz bei einer Feier zum 75. Jubiläum des Zentralrats der Juden in Deutschland in Berlin. Zentralratspräsident Schuster appellierte an Merz, nicht von Israel abzurücken.

    Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) spricht beim Rosch-Haschana-Empfang (Neujahrsempfang) zum 75. Jubiläum des Zentralrats der Juden in Deutschland im Jüdischen Museum
    Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) spricht beim Rosch-Haschana-Empfang (Neujahrsempfang) zum 75. Jubiläum des Zentralrats der Juden in Deutschland im Jüdischen Museum (dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Merz bekräftigte unter Applaus, dass das Bekenntnis zur Existenz und Sicherheit Israels ein "unverhandelbarer Bestandteil der normativen Fundamente" Deutschlands sei. Eine Kritik an der Politik der israelischen Regierung müsse möglich und könne sogar nötig sein. "Aber unser Land nimmt an der eigenen Seele Schaden, wenn diese Kritik zum Vorwand für Judenhass wird." Auch dürfe sie nicht zu der Forderung führen, dass sich Deutschland von Israel abwende.
    Merz kritisierte: "Im Deutschen Bundestag, in deutschen Landtagen werden Stimmen von Geschichtsvergessenen laut." Israel-Kritik und krudeste Täter-Opfer-Umkehr seien immer öfter ein Vorwand, unter dem das Gift des Antisemitismus verbreitet werde.
    Zentralratspräsident Schuster betonte bei der Feier im Jüdischen Museum in Berlin, nicht alle Entscheidungen der Regierung von Ministerpräsident Netanjahu seien nachvollziehbar. Dennoch müsse Deutschland für die Sicherheit Israels einstehen - unabhängig davon, wie der dortige Regierungschef heiße. Der israelische Staat sei dauerhaft in seiner Existenz bedroht, betonte Schuster.
    Der Zentralrat versteht sich als Dach der jüdischen Gemeinden sowie als politische, gesellschaftliche und religiöse Vertretung von Juden in Deutschland. Er wurde am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main gegründet - fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust.
    Diese Nachricht wurde am 17.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.