Archiv


Methanol-Maser

Während der kalten Jahreszeit verhindern wir Frostschäden an unseren Autos durch Frostschutzmittel. In der frühen Geschichte des Automobils war das ein Gemisch aus Wasser und Methanol - einem giftigen Alkohol.

Von Damond Benningfield |
    Methanol gibt es auch im Weltall. Erst im vergangenen Jahr fand ein Astronomenteam Bänder angereichert mit Methanol, die einen Sternkindergarten umgeben - eine riesige Wolke aus Gas und Staub, die in sich zusammenfällt und so die Geburt von neuen Sternen auslöst. Diese Methanolbänder erstrecken sich über mehr als die 3000fache Distanz Erde - Sonne.

    Mit Radioteleskopen in England untersuchten die Astronomen die Himmelsregion. Das energiereiche Licht noch sehr junger Sterne regt Methanol und andere Moleküle zu einer intensiven, stark gebündelten Strahlung an - zu so genannten Masern. Maserstrahlung ist mit Laserstrahlung vergleichbar, allerdings handelt es sich dabei um Mikrowellen und nicht um sichtbares Licht.

    Der Sternkindergarten befindet sich im Milchstraßenarm Perseus. Mit Hilfe von anderen Masern konnten die Forscher die Entfernung zu der Gas- und Staubwolke und zum Perseusarm mit ca. 6400 Lichtjahren bestimmen.

    Meistens kommt die Maserstrahlung aus relativ kleinen Himmelsarealen zu uns. Es gibt jedoch auch sehr ausgedehnte Maser. Der größte hat seinen Ursprung in einem fast 500 Milliarden Kilometer langen Band. Indem man diese Maser genauer erforscht, sollte man neue Erkenntnisse über die Geburt von Sternen gewinnen können.

    Der Sternkindergarten liegt am Rand des Sternbilds Perseus, das in den frühen Abendstunden hoch am Himmel steht.