Raumfahrt
Michaela Benthaus als erster Mensch mit Querschnittslähmung im All

Eine Rakete des Amazon-Gründers Bezos hat zwei Deutsche zu einem Kurztrip ins All gebracht. Neben dem früheren Raumfahrt-Ingenieur Hans Königsmann und der ESA-Ingenieurin Michaela Benthaus sind auch mehrere US-Unternehmer an Bord. Benthaus ist der erste Mensch mit Querschnittslähmung im All.

    Benthaus schaut nach der Landung aus der Raum-Kapsel.
    Michaela Benthaus war die erste Rollstuhl-Fahrerin im Weltraum. (Blue Origin / AP / dpa / Uncredited)
    Eine Live-Übertragung im Internet zeigte, wie die Rakete von Westtexas aus abhob. Der etwa zehnminütige und weitgehend automatisierte Ausflug führte die insgesamt sechs Teilnehmer auf eine Höhe von rund 100 Kilometern, inklusive einer kurzen Phase der Schwerelosigkeit. Der erste Startversuch war am Donnerstag weniger als eine Minute vor dem geplanten Abheben der Rakete wegen technischer Probleme abgesagt worden.
    "Ehrlich, das war die coolste Erfahrung aller Zeiten", sagte Benthaus kurz nach der Landung. Die gebürtige Kielerin ist seit einem Mountainbike-Unfall 2018 gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Nun habe sie nicht nur die kurze Schwerelosigkeit, sondern auch den Aufstieg genießen können, sagte Benthaus. "Ich denke, man soll seine Träume nie aufgeben. Es gibt manchmal die kleine Chance, dass sie wahr werden", meinte sie.
    Die Flüge des Unternehmens Blue Origin stehen wegen ihres geringen wissenschaftlichen Nutzens und der Klimaschädlichkeit in der Kritik.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.