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EU-Ratspräsident in Kiew
Michel: Entscheidung über Aufnahme von Beitrittsgesprächen wird schwierig

EU-Ratspräsident Michel hat Hoffnungen in der Ukraine auf einen raschen EU-Beitritt gedämpft.

    Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, reden bei einer Pressekonferenz. Hinter ihnen befinden sich zwei Flaggen der EU und der Ukraine.
    EU-Ratspräsident Charles Michel und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Efrem Lukatsky / AP / dpa / Efrem Lukatsky)
    Die im Dezember anstehende Entscheidung über die Aufnahme formeller Beitrittsgespräche werde schwierig, erklärte Michel in Kiew. Der ukrainische Präsident Selenskyj äußerte eine ähnliche Einschätzung. Michel betonte jedoch, die Reform-Fortschritte der Ukraine seien bemerkenswert.
    Michel war aus Anlass des zehnten Jahrestags der Maidan-Proteste in die ukrainische Hauptstadt gereist. Auch Bundesverteidigungsminister Pistorius würdigte die Demonstranten. Er verharrte am Denkmal für die Getöteten am Maidan und legte einen Kranz nieder. Selenskyj nannte die damaligen Ereignisse einen ersten Sieg gegen Russland.
    Aufgrund der Proteste musste der prorussische Präsident abtreten, und die Ukraine schwenkte auf einen westlichen Kurs ein. Im Jahr darauf besetzten russische Truppen die Halbinsel Krim, die dann von Moskau annektiert wurde.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.