Bürgermeister Martello kritisierte die aktuelle Situation im Lager. Die Bedingungen seien unmenschlich. Er forderte Unterstützung von der Regierung in Rom.
Eigentlich dient Porto Empedocle als Zwischenstation für Migranten, die von der Insel Lampedusa ankommen, um später weiter aufs italienische Festland gebracht zu werden. Derzeit ist das Lager jedoch überlastet, da der Transfer aufs Festland nur langsam vorangeht.
Italien will härter gegen Migration vorgehen
Italiens Regierung hat zur Eindämmung irregulärer Migration über das Mittelmeer ein Bündel an Maßnahmen beschlossen. Das Kabinett unter Ministerpräsidentin Meloni will unter anderem die maximal mögliche Abschiebehaft von zwölf auf 18 Monate verlängern. Außerdem soll das Militär spezielle Abschiebehaftanstalten in wenig bewohnten Gegenden des Landes einrichten. So sollten "weitere Unannehmlichkeiten und Unsicherheit in italienischen Städten" vermieden werden, sagte Meloni. Zudem sagte die Regierungschefin abermals den Schleuserbanden den Kampf an.
In den vergangenen Tagen waren auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa erneut tausende Migranten mit Booten aus Afrika gelandet. Das Erstaufnahmelager auf der Insel zwischen Sizilien und Nordafrika war zeitweise hoffnungslos überfüllt. In diesem Jahr sind laut dem italienischen Innenministerium mehr als 126.000 Migranten illegal eingereist, doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.
Diese Nachricht wurde am 19.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.