" Was ich beobachte ist, dass es seit etwa zwei Jahren ein relativ hohes Interesse daran gibt, vorübergehend oder eben auch auf Dauer im Ausland zu leben und zu arbeiten."
Christina Busch berät beim Raphaelswerk in Berlin Deutsche, die ins Ausland gehen wollen. Beim Raphaelswerk macht man das seit 130 Jahren, hat Auswanderungswellen aus ganz unterschiedlichen Gründen erlebt. Zur Zeit ist der ausschlaggebende Punkt meist die miserable Arbeitsmarktlage und die Hoffnung, woanders seine Karriere weitertreiben zu können. Das gilt auch für Salvatore Chianta.
" Der ausschlaggebende Punkt war, dass es momentan mit der Jobsuche für Sozialarbeiter einfach schlecht aussieht und da bin ich dann auf die Anzeige gestoßen im Internet."
Die meisten Ratsuchenden, die zu Christina Busch kommen, haben sich vorher schon informiert, wo es Jobs in ihrem Bereich gibt. Sozialarbeiter Chianta zum Beispiel will nach England.
" Ich hab jetzt gelesen, dass in England zwischen 10 und 20 Prozent der Stellen nicht besetzt sind, was sehr viel ist und die Perspektiven sind schon anders"
Tatsächlich bieten sich im Ausland für eine ganze Reihe von Berufen Chancen, die in Deutschland im Moment nicht bestehen. Ärzte sind in Skandinavien und in England gesucht, Pflegepersonal in den USA und zum Teil in Kanada, Handwerker ebenfalls in Skandinavien. Christina Busch unterscheidet zwischen denjenigen, die konkret nach einem Job im Ausland suchen und denen die wirklich klassisch auswandern, also in einem anderen Land ganz neu anfangen wollen. Sie berät beide Gruppen, außerdem auch Deutsche, die nach langem Auslandsaufenthalt zurückkehren und binationale Paare. Seit einiger Zeit verzeichnet sie mehr Jungakademiker unter den Interessierten. Was tatsächlich aus einem Auslandsaufenthalt wird, wie lange er dauert, das lässt sich nach ihrer Erfahrung oft ganz schlecht vorausahnen.
" Migration ist immer ein Prozess, ein Weg auf den man sich macht. Ich kenne die die sagen, okay genau zwei Jahre Irland und dann komme ich zurück und daraus wird dann ein ganzes Leben. Ich kenne auch welche die wollten für immer nach Kanada, sind auch umgezogen und sind nach zwei Jahren zurückgekommen, weil es dann halt doch nicht das war, was es sein sollte."
Planung ist trotzdem alles. Wer ohne Vorbereitung geht, der fliegt leichter auf die Nase. Ein Jahr mindestens dauert der Prozess, wenn man in ein Land außerhalb der EU geht, wo man ein Visum braucht und unter Umständen ein langwieriges Prüfverfahren durchlaufen muss. Im europäischen Ausland kann die Frist zwischen Entscheidung und Arbeitsantritt schon mal kürzer sein. Zum Raphaelswerk erzählt Christina Busch, kommen etwa gleich viele Männer und Frauen, etwa zur Hälfte Alleinstehende und Familien.
" Wenn Familien gehen, man sollte sich einig sein. Der eine möchte gehen, der andere nur halb, kann schwierig werden. Grad in der Anfangsphase ist so ne Familie sehr auf sich angewiesen zunächst."
Ganz gleich, ob allein oder mit Familie, jeder, der sein Glück im Ausland versucht, braucht Ausdauer, Mut, Geduld und Flexibilität. Schon allein, um die neue Sprache richtig zu lernen. Weil die Nordeuropäer gerade in besonders vielen Bereichen Fachkräfte suchen, bieten sie spezielle Vorbereitungen an.
" Es gibt auch, gerade wenn es um Skandinavien geht richtige Trainingsmaßnahmen, für den Bereich hier angeboten vom Nordic Training Center in Rostock, da sind auch manche Sprachtrainings mit dabei."
Christina Busch hat zu einigen ihrer Schützlinge auch lange nach ihrem Weggang noch Kontakt, bei den meisten ist der Schritt ins Ausland gelungen. Und auch Salvatore Chianta ist zuversichtlich.
" Das liegt ja bei mir schon in der Familie, mein Vater ist damals auch aus Italien nach Deutschland gekommen in den 60er Jahren, das heißt, die Migration liegt im Blut, so ähnlich sehe ich es im Moment auch, da wo ich ne Arbeit kriege, ist zunächst mal mein Zuhause, ich bin gern in Köln aber wenn ich hier keinen festen Job kriege, das ist auf Dauer nicht zufrieden stellend und deswegen ist dieser Weg denke ich auch richtig."
Christina Busch berät beim Raphaelswerk in Berlin Deutsche, die ins Ausland gehen wollen. Beim Raphaelswerk macht man das seit 130 Jahren, hat Auswanderungswellen aus ganz unterschiedlichen Gründen erlebt. Zur Zeit ist der ausschlaggebende Punkt meist die miserable Arbeitsmarktlage und die Hoffnung, woanders seine Karriere weitertreiben zu können. Das gilt auch für Salvatore Chianta.
" Der ausschlaggebende Punkt war, dass es momentan mit der Jobsuche für Sozialarbeiter einfach schlecht aussieht und da bin ich dann auf die Anzeige gestoßen im Internet."
Die meisten Ratsuchenden, die zu Christina Busch kommen, haben sich vorher schon informiert, wo es Jobs in ihrem Bereich gibt. Sozialarbeiter Chianta zum Beispiel will nach England.
" Ich hab jetzt gelesen, dass in England zwischen 10 und 20 Prozent der Stellen nicht besetzt sind, was sehr viel ist und die Perspektiven sind schon anders"
Tatsächlich bieten sich im Ausland für eine ganze Reihe von Berufen Chancen, die in Deutschland im Moment nicht bestehen. Ärzte sind in Skandinavien und in England gesucht, Pflegepersonal in den USA und zum Teil in Kanada, Handwerker ebenfalls in Skandinavien. Christina Busch unterscheidet zwischen denjenigen, die konkret nach einem Job im Ausland suchen und denen die wirklich klassisch auswandern, also in einem anderen Land ganz neu anfangen wollen. Sie berät beide Gruppen, außerdem auch Deutsche, die nach langem Auslandsaufenthalt zurückkehren und binationale Paare. Seit einiger Zeit verzeichnet sie mehr Jungakademiker unter den Interessierten. Was tatsächlich aus einem Auslandsaufenthalt wird, wie lange er dauert, das lässt sich nach ihrer Erfahrung oft ganz schlecht vorausahnen.
" Migration ist immer ein Prozess, ein Weg auf den man sich macht. Ich kenne die die sagen, okay genau zwei Jahre Irland und dann komme ich zurück und daraus wird dann ein ganzes Leben. Ich kenne auch welche die wollten für immer nach Kanada, sind auch umgezogen und sind nach zwei Jahren zurückgekommen, weil es dann halt doch nicht das war, was es sein sollte."
Planung ist trotzdem alles. Wer ohne Vorbereitung geht, der fliegt leichter auf die Nase. Ein Jahr mindestens dauert der Prozess, wenn man in ein Land außerhalb der EU geht, wo man ein Visum braucht und unter Umständen ein langwieriges Prüfverfahren durchlaufen muss. Im europäischen Ausland kann die Frist zwischen Entscheidung und Arbeitsantritt schon mal kürzer sein. Zum Raphaelswerk erzählt Christina Busch, kommen etwa gleich viele Männer und Frauen, etwa zur Hälfte Alleinstehende und Familien.
" Wenn Familien gehen, man sollte sich einig sein. Der eine möchte gehen, der andere nur halb, kann schwierig werden. Grad in der Anfangsphase ist so ne Familie sehr auf sich angewiesen zunächst."
Ganz gleich, ob allein oder mit Familie, jeder, der sein Glück im Ausland versucht, braucht Ausdauer, Mut, Geduld und Flexibilität. Schon allein, um die neue Sprache richtig zu lernen. Weil die Nordeuropäer gerade in besonders vielen Bereichen Fachkräfte suchen, bieten sie spezielle Vorbereitungen an.
" Es gibt auch, gerade wenn es um Skandinavien geht richtige Trainingsmaßnahmen, für den Bereich hier angeboten vom Nordic Training Center in Rostock, da sind auch manche Sprachtrainings mit dabei."
Christina Busch hat zu einigen ihrer Schützlinge auch lange nach ihrem Weggang noch Kontakt, bei den meisten ist der Schritt ins Ausland gelungen. Und auch Salvatore Chianta ist zuversichtlich.
" Das liegt ja bei mir schon in der Familie, mein Vater ist damals auch aus Italien nach Deutschland gekommen in den 60er Jahren, das heißt, die Migration liegt im Blut, so ähnlich sehe ich es im Moment auch, da wo ich ne Arbeit kriege, ist zunächst mal mein Zuhause, ich bin gern in Köln aber wenn ich hier keinen festen Job kriege, das ist auf Dauer nicht zufrieden stellend und deswegen ist dieser Weg denke ich auch richtig."