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Migration, Multikulturalität, Identität

    Rund 500 Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum sowie Ethnologen aus den USA werden zur diesjährigen Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde (DGV) in Göttingen erwartet. Unter dem Motto Verflechtungen werden sich die Experten mit Ethnologischen Perspektiven zu Gesellschaften im Prozess weltweiter Transformationen befassen. In Arbeitsgemeinschaften und Workshops geht es um Migration, Multikulturalität und Identität, um die Medien als Mittler zwischen globalem und lokalem Kontext und um Religion.

    Wie sich die Organisation von Osama bin Laden von anderen Polit-Sekten unterscheidet und wie man ihr begegnen kann, dieses Thema steht auch auf dem Tagungsprogramm der deutschen Völkerkundler. Dabei und bei anderen Themen wird klar, dass sich die Völkerkunde als die Wissenschaft des "Ja, aber ..." präsentiert, denn stets wird der Blick aufs Detail angemahnt. Andreas Wimmer vom Institut für Völkerkunde der Universität Bonn meint: "Es ist eine wichtige Aufgabe, allgemeine Großtheorien mit Differenzierungen zu verstehen. Es ist eine wichtige Aufgabe, die Entwicklung in eine vergleichende Perspektive zu rücken und zu erklären, wieso am einen Ort der Welt dieses geschieht und am anderen Ort jenes geschieht". Ganz wichtig ist den Forschern dabei, dass viele ihrer Erkenntnisse auf intensiven Gesprächen und Aufenthalten basieren, Leute in ihrem Alltag beobachtet werden. Für den Völkerkunde-Professor Werner Schiffaner sind diese Kontakte "die Grundlage der Datenerhebung. Wir sehen darin keine Verzerrung der Datenerhebung, sondern die Voraussetzung, dichte Daten zu gewinnen".

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    Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde e.V.

    Zur Tagung "Verflechtungen. Ethnologische Perspektiven zu Gesellschaften im Prozess weltweiter Transformation" vom 7. - 10. Oktober 2001 in Göttingen