Informationen und ihre Wege sind auch für Zellen von Pflanzen, Tieren oder Menschen essenziell. Ununterbrochen stehen die hochkompakter Biocomputer miteinander in Kontakt. Wann immer sich in ihrer Umgebung etwas verändert, reagieren sie darauf: Sie teilen sich, bringen eine Immunreaktion hervor oder sterben ab. Dieses Informationsverhalten der Zellen und ihre rasche Reaktion garantiert das Überleben. Für die Mediziner und Biotechnologen wie Professor Günter Fuhr vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik in Sankt Ingbert, ist es aber ein Problem. Denn jede Zellberührung ruft in der Zelle eine Reaktion hervor, so Fuhr: "Es ist ganz gleichgültig, ob sie eine andere Zelle trifft oder mit einen künstlichen Gegenstand etwa einer Mikrokapillare in Berührung kommt, sie reagiert darauf. Und diese Reaktion verändert ihre Eigenschaften und zwar signifikant." Die Konsequenz ist, dass Zellen, die für eine medizinische Behandlung gewonnen wurden, durch die Manipulation im Labor unbrauchbar werden. Für Professor Fuhr ist deshalb klar: "Wir müssen Berührungen vermeiden."
Leichter gesagt als getan. Pipetten und Objektträgern sind danach bei der Zelluntersuchung tabu, denn auf sie reagieren Zellen sehr empfindlich. Eine Alternative sind sehr hochfrequente elektromagnetische Felder, zum Beispiel Radiowellen. Günter Fuhr und sein Team entwickelten Mikrosysteme, in denen mit bestimmten Anordnungen von Elektroden Radiowellen erzeugt werden können. "Diese Radiowellen halten die Zellen sanft von den Elektroden weg und halten sie in einer freien physiologischen Lösung ohne Berührung." Um die einzelnen Zellen unter Kontrolle zu bekommen, greifen die Wissenschaftler auf Strukturierungsmöglichkeiten der Mikroelektronik zurück. Damit lassen sich dann die nötigen feinen Strukturen erzeugen. Fuhr erklärt: "Wir haben Mikrokanäle aufgebaut, in denen Zellen durchgespült werden können so ähnlich, wie wir das in den Kapillaren des Blutkreislaufs auch haben. Das kennen die Zellen." Nur das zu tun, was die Zellen bereits kennen, ist eines der Grundprinzipien der Biotechnologen aus Sankt Ingbert. Vorbild bei den Forschungsbemühungen ist deshalb der menschliche Körper. Der Erfolg gibt den Biotechnologen aus Sankt Ingbert recht. Mit ihrem System können Zellen ohne Einwirkung von außen vermessen und sortiert werden.
[Quelle: Peter Welchering]
Leichter gesagt als getan. Pipetten und Objektträgern sind danach bei der Zelluntersuchung tabu, denn auf sie reagieren Zellen sehr empfindlich. Eine Alternative sind sehr hochfrequente elektromagnetische Felder, zum Beispiel Radiowellen. Günter Fuhr und sein Team entwickelten Mikrosysteme, in denen mit bestimmten Anordnungen von Elektroden Radiowellen erzeugt werden können. "Diese Radiowellen halten die Zellen sanft von den Elektroden weg und halten sie in einer freien physiologischen Lösung ohne Berührung." Um die einzelnen Zellen unter Kontrolle zu bekommen, greifen die Wissenschaftler auf Strukturierungsmöglichkeiten der Mikroelektronik zurück. Damit lassen sich dann die nötigen feinen Strukturen erzeugen. Fuhr erklärt: "Wir haben Mikrokanäle aufgebaut, in denen Zellen durchgespült werden können so ähnlich, wie wir das in den Kapillaren des Blutkreislaufs auch haben. Das kennen die Zellen." Nur das zu tun, was die Zellen bereits kennen, ist eines der Grundprinzipien der Biotechnologen aus Sankt Ingbert. Vorbild bei den Forschungsbemühungen ist deshalb der menschliche Körper. Der Erfolg gibt den Biotechnologen aus Sankt Ingbert recht. Mit ihrem System können Zellen ohne Einwirkung von außen vermessen und sortiert werden.
[Quelle: Peter Welchering]