
Mehrere hochrangige Armeeangehörige erklärten heute früh im Fernsehsender "Gabon 24", sie hätten die Macht im Land übernommen. Alle Grenzen seien geschlossen und alle staatlichen Institutionen aufgelöst worden. Die Militärs begründeten ihr Vorgehen damit, dass die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom vergangenen Wochenende nicht korrekt abgelaufen seien.
Zuvor hatte die Wahlkommission den amtierenden Präsidenten von Gabun, Bongo Ondimba, zum Wahlsieger erklärt. Er regiert das Land seit 14 Jahren, seine Familie ist seit 56 Jahren an der Macht. Bongo Ondimba erhielt bei der Wahl nach offiziellen Angaben gut 64 Prozent der Stimmen. Die Opposition hält die Abstimmung für manipuliert. Nach der Wahl waren Ausgangssperren verhängt und das Internet abgeschaltet worden. Die Regierung in Libreville begründete dies damit, dass im Netz zu Gewalt aufgerufen worden sei.
Ende Juli hatte bereits das Militär im westafrikanischen Niger geputscht.
Diese Nachricht wurde am 30.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.