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Putsch in Niger
Militärchefs der Ecowas-Länder verschieben geplantes Treffen auf unbestimmte Zeit

Die Militärchefs der Ecowas-Staaten haben ein für heute geplantes Treffen zur Lage in Niger offenbar abgesagt. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet unter Berufung auf Armeekreise, die Beratungen in Ghanas Hauptstadt Accra seien "aus technischen Gründen" auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

    Uniformierte Männer stehen zusammen und reden.
    Angehörige der senegalesischen Armee bei einem Treffen der ECOWAS-Staaten diese Woche in Nigerias Hauptstadt Abuja. Ein für heute geplantes Treffen der Militärchefs aller ECOWAS-Staaten in Ghana findet offenbar doch nicht statt. (AFP / KOLA SULAIMON)
    Bei dem Treffen sollte es um eine mögliche Militär-Intervention der Ecowas-Staaten in Niger gehen, wo der gewählte Präsident Bazoum Ende Juli aus dem Amt geputscht worden war. Die Armeechefs sollten Optionen für den Einsatz einer gemeinsamen Eingreiftruppe unterbreiten. In Nigers Hauptstadt Niamey gingen gestern tausende Unterstützer des Staatsstreichs gegen die Politik der Ecowas auf die Straße.
    International wächst derweil die Sorge um den abgesetzten nigrischen Präsidenten. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen warfen den Putschisten vor, Bazoum und seine Familie unter unmenschlichen Bedingungen gefangen zu halten. Es gebe weder ausreichend Nahrung noch medizinische Versorgung.
    Diese Nachricht wurde am 12.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.