Montag, 20. Mai 2024

Präsidentschaftswahl im Tschad
Militärjunta-Chef Déby zum Sieger erklärt - Opposition vermutet Betrug

Im Tschad ist der Chef der Militärjunta, Déby, zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt worden.

10.05.2024
    Mahamat Idriss Deby Itno in traditionellem weißem Gewand vor einer Flagge des Tschad.
    Der tschadische Machthaber Mahamat Idriss Deby Itno hatte einen Übergang zur Demokratie versprochen. (picture alliance / AA / Chadian Presidency / Handout)
    Der General habe bereits im ersten Durchgang 61 Prozent der Stimmen erhalten, teilte die Wahlkommission in der Hauptstadt N’Djamena mit. Sein früherer Regierungschef und wichtigster Gegenkandidat Masra sei nur auf 18,5 Prozent gekommen. Dieser hatte den Behörden kurz vor der Bekanntgabe vorgeworfen, den Ausgang manipulieren zu wollen. Ursprünglich war das Ergebnis erst für den 21. Mai angekündigt worden. Masra rief seine Anhänger auf, sich friedlich zu versammeln.
    Bereits bei der Abstimmung kam es nach Angaben von Beobachtern und Oppositionellen zu zahlreichen Unregelmäßigkeiten. Es war die erste Wahl nach drei Jahren Militärherrschaft. Im Tschad hat es seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 keinen freien und fairen Machtwechsel gegeben.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.