Es klingt wie eine Provinzposse, würde es nicht um eine Sammlung gehen, deren Wert auf gut 100 Millionen Dollar, rund 65 Millionen Euro, taxiert wird. Vor über 10 Jahren, genau vom 23. November 1996 bis zum 28. Februar 1997, so steht es im Katalog, war das Auditorio de Galicia im spanischen Santiago de Compostela Schauplatz der Ausstellung "The spirit of pre-hispanic - 3000 years of culture" - ein reißerischer Titel für den ansonsten beschaulichen Pilgerort. Kunsthistorisch fundierte Ausstellungen gehören nicht unbedingt zum Markenzeichen des 1989 erbauten Kulturhauses Galiziens. Drei Monate lang wurden die Amulette, Figuren, Schalen, Töpfe, aus der Maya- und Aztekenzeit gezeigt, ehe sie ordnungsgemäß verpackt und versiegelt in einem Lastwagen landeten - bis heute.
Bereits in der vergangenen Woche bekam das Münchner Landeskriminalamt den Tipp, dass sich in einer Lagerhalle, deren Standort die Ermittler aus sicherheitstechnischen Gründen streng geheim halten, eine wertvolle Sammlung befinden würde. Alarmgesichert, ordnungsgemäß gelagert. Selbst die Lieferscheine liegen dabei, sagt der Sprecher des Münchner LKA, Detlef Puchelt:
"Das sind viele Holzkisten, zum Teil mannshoch, es sind Pappkartons, die Kollegen haben gesagt so knapp 200. Das sind so 90 Kubikmeter Raumvolumen in allen möglichen Varianten und Größen, die da dieses Kulturgut sichern. Da ist ein Katalog dabei, der resultiert noch aus dem Jahr 1997, als die Sammlung das erste Mal in Spanien gezeigt wurde."
Nach den neuesten Erkenntnissen der gerade anlaufenden Ermittlungen, wurde die Sammlung bereits 1997 in Spanien konfisziert, weil Unklarheiten über den Erwerb der Kunst aufgetaucht waren. Als Besitzer bezeichnete sich damals wie heute ein 66-jähriger Kunstsammler, der in Costa Rica gemeldet und in München den Kunstfahndern seit Längerem bekannt, aber bisher nicht straffällig geworden war. Vergangene Woche tauchte die Sammlung in München auf - und wurde durch einen Tipp aus Übersee von lateinamerikanischen Journalisten an die Münchner Medien gebracht:
"Wir wissen im Moment noch nicht, warum jetzt gerade der Weg von Spanien nach München führte. Sollte München Zwischenstation sein oder Endlagerstelle? Das hoffen wir jetzt bald klären zu können. Wir sind im Kontakt mit der Person, die diese Sammlung als sein Eigentum betrachtet, beziehungsweise mit seinem Rechtsanwalt."
Mittlerweile stehen beim LKA die Vertreter der lateinamerikanischen Länder Schlange, um zumindest einen Blick auf den Millionenfund werfen zu können. Gezielte Ansprüche dieser Staaten auf die rund 300 Werke wurden bereits laut. Das Landeskriminalamt bekommt derzeit dringende Post mit internationalen Rechtshilfeersuchen aus Peru, Kolumbien, Panama, Costa Rica, Guatemala und El Salvador, obwohl seit 1997 klar war, dass prähistorische amerikanische Kunst aus Spanien verschwunden war. Warum auch Interpol nicht früher eingeschaltet wurde, ist unklar.
"Wir haben vergangene Woche schon Kontakt nach Spanien aufgenommen, bis heute ist noch keine Antwort gekommen. Wir hoffen, durch den Mediendruck, der entstanden ist, dass es etwas schneller geht, um auch für uns bessere Klarheiten zu haben. Aber da ist bislang noch nichts passiert. Woran es liegt, wissen wir nicht."
Derzeit ist der überraschende Fund unter konservatorisch einwandfreien Bedingungen gelagert. Zu klären ist, wie eine derart wertvolle Sammlung jahrelang verschollen bleiben konnte. In ähnlich gelagerten Fällen wie der seit über zehn Jahren im LKA verwahrten zypriotischen Kunstsammlung hat man in München erlebt, dass sich die zuständigen offiziellen Behörden des betroffenen Landes lieber jahrelange Rechtsstreits lieferten als die Verantwortung für die heimatlosen Kunstgegenstände zu übernehmen.
Bereits in der vergangenen Woche bekam das Münchner Landeskriminalamt den Tipp, dass sich in einer Lagerhalle, deren Standort die Ermittler aus sicherheitstechnischen Gründen streng geheim halten, eine wertvolle Sammlung befinden würde. Alarmgesichert, ordnungsgemäß gelagert. Selbst die Lieferscheine liegen dabei, sagt der Sprecher des Münchner LKA, Detlef Puchelt:
"Das sind viele Holzkisten, zum Teil mannshoch, es sind Pappkartons, die Kollegen haben gesagt so knapp 200. Das sind so 90 Kubikmeter Raumvolumen in allen möglichen Varianten und Größen, die da dieses Kulturgut sichern. Da ist ein Katalog dabei, der resultiert noch aus dem Jahr 1997, als die Sammlung das erste Mal in Spanien gezeigt wurde."
Nach den neuesten Erkenntnissen der gerade anlaufenden Ermittlungen, wurde die Sammlung bereits 1997 in Spanien konfisziert, weil Unklarheiten über den Erwerb der Kunst aufgetaucht waren. Als Besitzer bezeichnete sich damals wie heute ein 66-jähriger Kunstsammler, der in Costa Rica gemeldet und in München den Kunstfahndern seit Längerem bekannt, aber bisher nicht straffällig geworden war. Vergangene Woche tauchte die Sammlung in München auf - und wurde durch einen Tipp aus Übersee von lateinamerikanischen Journalisten an die Münchner Medien gebracht:
"Wir wissen im Moment noch nicht, warum jetzt gerade der Weg von Spanien nach München führte. Sollte München Zwischenstation sein oder Endlagerstelle? Das hoffen wir jetzt bald klären zu können. Wir sind im Kontakt mit der Person, die diese Sammlung als sein Eigentum betrachtet, beziehungsweise mit seinem Rechtsanwalt."
Mittlerweile stehen beim LKA die Vertreter der lateinamerikanischen Länder Schlange, um zumindest einen Blick auf den Millionenfund werfen zu können. Gezielte Ansprüche dieser Staaten auf die rund 300 Werke wurden bereits laut. Das Landeskriminalamt bekommt derzeit dringende Post mit internationalen Rechtshilfeersuchen aus Peru, Kolumbien, Panama, Costa Rica, Guatemala und El Salvador, obwohl seit 1997 klar war, dass prähistorische amerikanische Kunst aus Spanien verschwunden war. Warum auch Interpol nicht früher eingeschaltet wurde, ist unklar.
"Wir haben vergangene Woche schon Kontakt nach Spanien aufgenommen, bis heute ist noch keine Antwort gekommen. Wir hoffen, durch den Mediendruck, der entstanden ist, dass es etwas schneller geht, um auch für uns bessere Klarheiten zu haben. Aber da ist bislang noch nichts passiert. Woran es liegt, wissen wir nicht."
Derzeit ist der überraschende Fund unter konservatorisch einwandfreien Bedingungen gelagert. Zu klären ist, wie eine derart wertvolle Sammlung jahrelang verschollen bleiben konnte. In ähnlich gelagerten Fällen wie der seit über zehn Jahren im LKA verwahrten zypriotischen Kunstsammlung hat man in München erlebt, dass sich die zuständigen offiziellen Behörden des betroffenen Landes lieber jahrelange Rechtsstreits lieferten als die Verantwortung für die heimatlosen Kunstgegenstände zu übernehmen.