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Millisekundenpulsare

Wenn Sie sich einen Milchshake mit Früchten im Küchenmixer zubereiten, drehen sich die Schneideblätter bis zu 500mal pro Sekunde. Der Küchenmixer ist nicht so schnell wie das Wirbeln eines toten Sterns in einem fernen Sternhaufen. Er dreht sich 716mal pro Sekunde und ist damit das sich am schnellsten drehende Objekt, das man bisher gefunden hat.

Von Damond Benningfield |
    Die Sternleiche ist ein Millisekundenpulsar – der Kern eines einstigen Überriesen. Als er in einer Supernova explodierte, wurde sein Kern so stark zusammengequetscht, dass Elektronen in Protonen hineingedrückt wurden, sodass letztlich der Stern fast nur noch aus Neutronen bestand. Deshalb heißen diese Objekte auch Neutronensterne. Sie haben eine Masse zwischen einer und zweieinhalb Sonnenmassen und einen Durchmesser von nur einigen zehn Kilometern.

    Aus einem Neutronenstern wird ein Millisekundenpulsar, wenn er Gas von einem Begleitstern stiehlt. Trifft dieses Gas auf den Neutronenstern, dreht sich dieser immer schneller. Gleichzeitig sendet er Strahlung ins All, das Teleskope in Form von Licht- und Radiopulsen registrieren.

    Der neu entdeckte Pulsar wohnt im Sternhaufen Terzan 5 im Sternbild Schütze, das jetzt in der Nacht tief über den Südhimmel zieht. 28 000 Lichtjahre ist er von uns entfernt.

    Astronomen haben rund 30 Millisekundenpulsare in Terzan 5 gefunden. Sie kommen hier besonders häufig vor, weil hier etliche Sterne vor langer Zeit als Supernovae explodiert sind.