Innerdeutsche Grenze
Mindestens 429 Menschen kamen bei Flucht aus DDR ums Leben

Bei der Flucht aus der DDR sind nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens 429 Menschen ums Leben gekommen.

16.11.2023
    Ein Volkspolizist beobachtet an der kriegsmäßig abgeriegelten Sektorengrenze in der Berliner Friedrichstraße auf einem gepanzerten Fahrzeug den Westen.
    An der Grenze sind viele Menschen bei dem Versuch der Flucht ums Leben gekommen. (Archivbild) (picture-alliance / dpa )
    Das geht aus Daten hervor, die das Forschungskonsortium "Eiserner Vorhang" in Berlin vorgelegt hat. Demnach starben allein 193 DDR-Bürger bei Fluchtversuchen über die Ostblockstaaten und die Ostsee. Eine Häufung der Todesfälle in der Ostsee habe es 1962 und in den Ostblockstaaten 1989 gegeben. 2017 hatte das Konsortium eine Untersuchung vorgelegt, wonach 133 Menschen an der innerdeutschen Grenze und 103 Menschen an der Berliner Mauer getötet wurden. - Die Erfassung von Opfern des DDR-Grenzregimes ist Gegenstand wissenschaftlicher Debatten. Es gibt kein Einvernehmen darüber, wer zu den Opfern gehört. Diskutiert wird etwa, wie der Tod von Grenzern zu bewerten ist. Umstritten ist auch, ob Todesfälle beim Passieren der innerdeutschen Grenze vor dem Bau der Berliner Mauer dazuzuzählen sind.
    Partner des Forschungskonsortiums "Eiserner Vorhang" sind der Forschungsverbund SED-Staat und das Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin sowie die Universitäten Greifswald und Potsdam.
    Diese Nachricht wurde am 16.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.