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Minisatelliten für die InSight-Mission
Zwei Schuhkartons für die Marslandung

Heute Abend steht die Mondsichel genau unterhalb des Planeten Mars am Himmel. Es ist das zweite Mal, dass der Erdtrabant unseren äußeren Nachbarplaneten überholt, seit Ende November die Sonde InSight dort gelandet ist.

Von Dirk Lorenzen | 12.01.2019
    Mars, aufgenommen von einem MarCO-Satelliten
    Mars, aufgenommen von einem MarCO-Satelliten (NASA / JPL)
    Wenn eine Raumsonde zur Landung ansetzt, ist stets die Frage, wie die Daten zur Erde kommen. Zumeist verfügen Landekapseln nicht über so starke Sender, um ihre Daten direkt nach Hause zu funken.
    Daher dient ein Satellit in der Umlaufbahn um den Planeten als Relaisstation. Bei InSight überträgt vor allem die NASA-Sonde Mars Odyssey die Daten von der Oberfläche zur Erde.
    NASA setzte auf ganz neue Technik
    Doch die NASA hatte bei dieser Mission zudem erstmals auf eine ganz neue Technik gesetzt: Die zwei MarCO-Minisatelliten, jeweils so groß wie ein Schuhkarton, waren gemeinsam mit InSight gestartet und neben der Sonde zum Mars geflogen, aber nicht auf dem Planeten gelandet.
    Die MarCOs fliegen nun „ewig“ um die Sonne herum (Animation)
    Die MarCOs fliegen nun „ewig“ um die Sonne herum (Animation) (NASA / JPL)
    Bei der Ankunft InSights waren sie so postiert, dass sie die Funksignale während der kritischen Minuten des Abstiegsmanövers empfangen und unmittelbar zur Erde gefunkt haben. So wusste das NASA-Team im Kontrollzentrum in Pasadena stets, dass InSight beispielsweise den Fallschirm entfaltet oder die Bremsdüsen gezündet hatte.
    Schnelle Übertragung der Fotos
    Nur Minuten nach dem Aufsetzen hatten die MarCOs auch schon ein erstes Foto von der Marsoberfläche übertragen. Mithilfe von Mars Odyssey wären die Daten erst Stunden später auf der Erde gewesen.
    Die Kleinstsatelliten haben sich bestens bewährt. Und so könnten künftig Planetensonden häufiger ihre Kommunikationssatelliten einfach mitbringen.