Das hatte er immer befürchtet, der fiktive israelische Verteidigungsminister Israel Navon. Mitten auf einer Party. Er lässt sich hochjubeln und dann passiert es. Die Angst vor einem Anschlag bestimmt wohl das Leben sicherheitsgefährdeter Personen. Stärker noch aber ist die Paranoia. "Mein Film, sagt der israelische Regisseur Eran Riklis, "erzählt von ganz einfachen Problemen, die leicht zu lösen wären, würden die Menschen einander einfach nur zuhören." Riklis hatte sich schon 2004 mit dem Film "Die syrische Braut" als eine der kritischen Stimmen des jungen israelischen Films etabliert. Diesmal nimmt er sich die Geschichte der Witwe Salma vor, deren Pech es ist, einen Zitronenhain zu besitzen, von dem sie mehr schlecht als recht leben kann. Doch dann wird der israelische Verteidigungsminister ihr Nachbar und die unübersichtliche Zitronenplantage über Nacht zum Sicherheitsrisiko. Der Beschluss ist schnell gefällt. Die Zitronen müssen weg. Sie werden zu einer Frage der nationalen Sicherheit. Doch Salma gibt nicht so schnell auf. Auch als Palästinenserin kann sie ein israelisches Gericht anrufen. Sie braucht dazu nur einen unerschrockenen Anwalt.
Dieser Film erzählt eine Geschichte vom beharrlichen Kampf um Gerechtigkeit. Es ist ein Lehrstück klassischer Prägung mit allen dramaturgischen Nachteilen, die das Genre mit sich bringt. Die Charaktere und die Konflikte sind im kräftigen Holzschnitt angelegt. Mögliche Überraschungen oder ungewohnte Perspektiven halten sich in Grenzen. Einen schusseligen Anwalt wie Ziad findet man in der West-Bank weniger oft, als in amerikanischen Gerichtsserien. Dafür ist die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen dem Anwalt und der traditionell aufgewachsenen Witwe eher eine Überraschung, die dem Film etwas Tempo und Pfeffer verleiht. Konstruiert wirkt zwar auch die Geschichte des Interesses, das die Gattin des Ministers für die arme palästinensische Nachbarin entwickelt. Für sie spiegelt sich ihr Ehefrust im Starrsinn ihres Mannes gegenüber dem Zitronenhain. Ein Ehestreit der beiden:
Die dramaturgischen Schwächen des Films der strukturell oft knarzt und knattert wie ein altes Scheunentor, werden jedoch aufgefangen von Riklis Genauigkeit im Beobachten und von seiner oft plötzlich aufflackerndem Mut, melodramatische oder absurd-komische Szenen in seinen Film einzubauen. Die deutsch-israelische Koproduktion "Lemon Tree" hat deswegen auf der Berlinale schon mühelos den Publikumspreis der Panorama-Sektion gewonnen. Und vielleicht hat er mit dieser Bauerntragikomödie mit pfiffigem Anwalt einen der besseren Wege gefunden, die Absurdität des Bruderkriegs in Palästina, abzubilden. Es kann aber auch sein, dass der gutmütige wohlbeleibte Regisseur die ganze Sache eines endlosen Weltkonflikts am Ende auf die zu leichte Schulter nimmt. Das absurd-komische Chaos, das er bisweilen entfaltet wirkt trotzdem realistischer als manche bemühte Bestandsaufnahme des Konflikts und am Ende wünscht man dem arabischen Paar ohne Chance alles Gute für eine doch noch romantische Zukunft.
Dieser Film erzählt eine Geschichte vom beharrlichen Kampf um Gerechtigkeit. Es ist ein Lehrstück klassischer Prägung mit allen dramaturgischen Nachteilen, die das Genre mit sich bringt. Die Charaktere und die Konflikte sind im kräftigen Holzschnitt angelegt. Mögliche Überraschungen oder ungewohnte Perspektiven halten sich in Grenzen. Einen schusseligen Anwalt wie Ziad findet man in der West-Bank weniger oft, als in amerikanischen Gerichtsserien. Dafür ist die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen dem Anwalt und der traditionell aufgewachsenen Witwe eher eine Überraschung, die dem Film etwas Tempo und Pfeffer verleiht. Konstruiert wirkt zwar auch die Geschichte des Interesses, das die Gattin des Ministers für die arme palästinensische Nachbarin entwickelt. Für sie spiegelt sich ihr Ehefrust im Starrsinn ihres Mannes gegenüber dem Zitronenhain. Ein Ehestreit der beiden:
Die dramaturgischen Schwächen des Films der strukturell oft knarzt und knattert wie ein altes Scheunentor, werden jedoch aufgefangen von Riklis Genauigkeit im Beobachten und von seiner oft plötzlich aufflackerndem Mut, melodramatische oder absurd-komische Szenen in seinen Film einzubauen. Die deutsch-israelische Koproduktion "Lemon Tree" hat deswegen auf der Berlinale schon mühelos den Publikumspreis der Panorama-Sektion gewonnen. Und vielleicht hat er mit dieser Bauerntragikomödie mit pfiffigem Anwalt einen der besseren Wege gefunden, die Absurdität des Bruderkriegs in Palästina, abzubilden. Es kann aber auch sein, dass der gutmütige wohlbeleibte Regisseur die ganze Sache eines endlosen Weltkonflikts am Ende auf die zu leichte Schulter nimmt. Das absurd-komische Chaos, das er bisweilen entfaltet wirkt trotzdem realistischer als manche bemühte Bestandsaufnahme des Konflikts und am Ende wünscht man dem arabischen Paar ohne Chance alles Gute für eine doch noch romantische Zukunft.